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Well, well, Miles Dimitri Baker (Guitar), Aaron Stechauner (Drums) und Andrew Virrueta (Guitar, Vocals), besser bekannt als Interloper aus dem sonnigen California, U.S. of A., seit 2014 im besagten Metalcore-Genre unterwegs, präsentieren mit «Search Party» den ersten Longplayer mit elf Songs.
Da Miles Dimitri (Ex-Rings Of Saturn, Ex-Ænimus), Aaron (Ex-Rings Of Saturn, Ex-Abiotic) und Andrew (Ex-Sea Of Skies, Vampire Squid) angehörten, ist der Einfluss deren Bands gegenüber Inerloper nicht von der Hand zu weisen, nebst The HAARP Machine und Within The Ruins. Ja, es gibt progressive und melodiöse Elemente im Songwriting, jedoch ist der dargebotene und -gebrachte Metalcore das Fundament von Interloper. Ja, teils ist sehr melodiös, danach wieder sehr deathig veranlagt mit Blasts, dann wieder à la Modern Metal, Metalcore, Hardcore, Crossover, Melodic Death, und, und, und..., ja, wohin nun des Weges, Interloper? Klar, diese Mischung und vereint in einer Band, öffnet Tore, Türen und Fenster, macht jedoch den Sound unberechenbar, überraschend, und es stellt sich mir stets die Frage: "Was wollt ihr denn, Jungs?" Aufschrei von der Fangemeinschaft der Metalcorer und -innen? Nein, keine Bange, vom Schreiberling gibt es stets faire Bewertungen, so auch zu «Search Party», denn musizieren und das dazugehörende Können sind bei Interloper ebenfalls nicht von der Hand zu weisen, keine Frage. Ja, nun wie jetzt, Schreiberling? Wie ihr unlängst und problemlos feststellen könnt, versucht der Rezensent mit dem Anhören von «Search Party» Fuss zu fassen, doch manchmal entgleitet es mir, selbst nach dem x-maligem Zuhören. Es gibt Essays, welche selbst nach mehrmaligem Anhören schwer bewertbar sind, weil einfach stets wieder neue Entdeckungen im Soundwriting und den Tracks gemacht werden dürfen. Deshalb versucht der Griffelmeister das Gehörte möglichst transparent und neutral an Euch weiter zu leiten. Es gibt goile Momente auf «Search Party» und es gibt Momente, die aktuell schlichtweg nicht greifbar sind. Ja, und doch merkt man im Nachhinein, dass es irgendwie hervorragend passt, es einfach nur Geduld und Musse in dieser - trotz Covid-19 immer noch sehr schnelllebigen und schnellvergessenden - Welt..., braucht.
Ach ja, was war gestern nochmals? Aha, eben, genau so wollte ich es doch irgendwie formulieren. Die Gitarren schrammeln, riffen, deathen, coren anständig und konstant groovend durch die Riffs, gepaart mit herrlichen Melodiebögen und technisch auf sehr hohem Niveau liegenden Soli. Auch akustisch gehaltene wie getragene Momentaufnahmen zieren «Search Party». Der Tieftöner steht den Gitarren in Nichts nach..., halt, Moment mal, da gibts ja gar keinen Tieftöner, ja, tatsächlich! Wird dieser vermisst, der Bass? Nein, absolut nicht! Und warum nicht? Weil die zwei Klampfenmeister ihre Spielweise sowas von im Griff haben, ihr Können voll ausleben am Instrument und durch das stete Riffing immer in Bewegung bleiben, ohne dass ein Bass benötigt wird, sprich dieser dann allenfalls vermisst wird. Sorry, Tieftöner/-innen, dem ist so, analog der Band Animals As Leaders. Die Drums pattern wild gestikulierend, mit viel Druck und Pressing - keine Angst, wir sind (noch) nicht an der Fussball-EM... - durch die Tracks, mal mit konstanten, brutalen Blasts, steten Double-Bass Drum-Attacken, dann wieder rockige, heavy-metallische, corige Attitüden, mit viel Cymbalsgestreichle und Tomskratzern, die Snare ist der Zügelmeister in Generalform. Die Vocals pendeln zwischen meist Klarvocals zu bösem und tiefem, wie verständlichem Growl-Attacken hin und her. Klingt zeitweise auch etwas nach Opeth, irgendwie. Die Produktion kommt glasklar, messerscharf und hervorragend wandmässig daher. Wie gesagt, äh geschrieben, ist «Search Party» ein formidables Debüt in Dingen der Longplayerformate, heisst nach den bisher veröffentlichten Singles «Wishful Thinking» (2018), «Glasshouse» (2019) und einer EP namens «A Revenant Legacy» (2021). Ach ja, herrliche, mehrstimmige Klarvocals-Chöre im Background finden sich ebenfalls. Well, well, ein sehr interessantes, progressives, melodisches Metalcore-Debüt von Interloper. Anspieltipps wären da «Bound To Fall», «The Wishing Well», «Chehire» und «Baring Teeth». Und hier noch die faire Bewertung einer sehr interessanten Band.
Poldi