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Spielen der ehemalige Great White Sänger Jack Russell und L.A. Guns Gitarrist Tracii Guns ein gemeinsames Album ein, dann steigen die Erwartungen ins Unermessliche, was der Besprechung einer neuen Platte eigentlich nicht gerade förderlich ist.
Anyway, «Medusa» nennt sich nun die Kollaboration der beiden und besitzt tatsächlich viele, verdammt gute Momente («Next In Line», «Coming Down», «For You», «Give Me The Night», «In And Out Of Love» (mit Hammond-Orgel), «I Want You»), aber man merkt dem Album an, dass diese Kombination ein vom Label gezüchtetes Projekt ist. Schenkt man einem Interview mit den Musikern glauben, haben sich die Jungs nicht einmal im Studio gesehen, beziehungsweise wurde Jack zwei Minuten vor der Fertigstellung gefragt, ob er die Tracks einsingen kann.
Für Musiker, die sich noch schäbige Proberäume gewohnt waren und man als Einheit, respektive zusammen die Welt erobern wollte, eine Geschichte, die man (des Geldes wegen?) so angehen kann, die aber nicht mehr viel mit dem Spirit der Achtziger-Jahre zu tun hat. Lassen wir die musikalische Vergangenheit der beiden Protagonisten aussen vor, haben die Jungs mit «Medusa» eine wirklich interessante, sleazige, bluesige und rockende Scheibe veröffentlicht, die noch immer mehr zu bieten hat, als dies viele neue, junge Bands heutzutage tun.
Tinu