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Der amerikanische Top-Gitarrist mit Jahrgang 1989 wird ja gemeinhin als Reinkarnation von Ted Nugent gehandelt. Das betrifft alledings mehr die energetische Live-Performance an sich, die vor allem optisch an "The Nuge" in jungen Jahren erinnert. Stilistisch ist James allerdings näher beim Blues zu verorten und bringt nach der zweiten EP («Shadow Dancer», 2021) nun sein drittes full-lenght Album als selbstbetiteltes Werk unters Volk.
Da bei mir bisher nur das Debüt «Old Glory & The Wild Revival» (2014/2015) und die EP «Highwayman (2015) im Regal stehen und es damit, sprich mittlerweile schon mehr als sieben Jahre her ist, seit ich Mr. Nichols zum ersten Mal live im Kofmehl in Solothurn als Support von Altmeister Glenn Hughes gesehen habe, hatte ich den aufstrebenden Musiker nicht mehr wirklich auf dem Radar. Untätig war Jared in dieser Zeit freilich nicht, heisst der Zweitling «Black Magic» kam 2017, und davon nahm ich bis heute keine Notiz, warum auch immer. Höre ich mir den neuen Longplayer an, dann rockt das Ganze immer noch ordentlich.
Geändert hat sich der Sound dahingehend ein wenig, dass die Mucke zu Beginn noch deutlich kerniger klang und seit dem Vorgänger eine typische Vintage-Produktion der 70er gefahren wird, die mich von der Machart her stark an Deep Purples Masterpiece «In Rock» (1970) erinnert. Das beraubt die Songs ein wenig ihrer Schneidigkeit, was dann aber auf der Bühne wieder ausgebügelt wird. Songwriting-mässig ist eigentlich alles im grünen Bereich, ohne jedoch für Ausrufezeichen zu sorgen. Nummern wie «Down The Drain» oder «Out Of Time» bringen zwar neue Facetten hervor, die einerseits ausserhalb der Blues-Schiene rocken und andererseits auch etwas ruhigere Passagen aufzeigen. Nicht zu kurz kommen insgesamt natürlich weitere solistische Highlights, die den talentierten Gitarristen auszeichnen.
Rockslave