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Ziemlich schmackhaft, was uns hier KADABRA, das amerikanische Doom-Trio aus Spokane, Washington serviert. Und dabei trägt die ganze Angelegenheit zusätzlich noch sowohl eine überraschende, als auch eine äusserst erfreuliche Seite.
Überraschend ist, dass sich die Band ausgerechnet im unseligen Pandemie-Jahr 2020 gegründet – und in der relativ kurzen Zeitspanne bis heute zwei wertige Longplayer veröffentlicht hat. Äusserst erfreulich ist die Tatsache, dass die Jungs nicht auf Nummer sicher gehen und bloss die üblichen, Iommi-inspirierten Doom-Standards runterleiern, sondern ihren Sound mit feinsten Elementen aus der klassischen Ära der Stromgitarren-Musik anreichern. So kommt es, dass man von Zeit zu Zeit kleine Reminiszenzen an Led Zeppelin oder gar Jimi Hendrix verorten kann, währenddem ein imaginärer Jon Lord in die Tasten einer altehrwürdigen Hammond greift. Hinzu kommt die Tatsache, dass der Klargesang von Gitarrist Garrett Zanol über sehr viel eigenen Charakter verfügt, was dem eh schon gelungenen Songmaterial zu noch mehr Wiedererkennungswert verhilft. Die Verwendung verschiedener Stile sowie die Besinnung auf traditionelle Werte führt allerdings auch bei dieser Band dazu, dass sich auf ihren Veröffentlichungen Licht und Schatten sehr nahe beieinander stehen. Sprich: Wer lupenreinen, schwerfälligen und melancholischen Doom Rock, frei von jeglichen Dur-Akkorden, erwartet, wird enttäuscht werden, denn dazu sind Kadabra zu tief in jener musikalischen Vergangenheit verwurzelt, in der man innerhalb der Rockmusik Genregrenzen noch nicht so eng zu stecken pflegte. Mit «Umbra» haben die drei Musiker jedenfalls ein fettes Brett abgeliefert, das innerhalb der Heavy Psych-, Stoner-, und Doom-Szene viele Freunde finden dürfte.
Mirko B.