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Mit ihrem Debüt-Album «Dunkle Milennia» probieren Kankar aus Thüringen, die Zuhörerschaft positiv von sich zu überzeugen. War Thüringen bis anhin vor allem für die Rostbratwurst bekannt, so wird sich der Bekanntheitsgrad jetzt auch auf Black Metal ausweiten.
Das Hauptmerkmal des Sounds von Kankar liegt eindeutig auf Black Metal, aber es werden ihm noch einige stilfremde Zutaten beigemischt. Mit der nächsten Regenperiode beginnt «Gier» also mit einem Tief, aber nur aus meteorologischer Sicht. Facettenreicher Black Metal ist angesagt, mal schnell und mal episch gespielt. Das gilt auch für den Gesang, der mal gekrächzt und mal klar vorgetragen wird. «Krater in Sarx» ist ein hymnisches Epos, der auch noch Viking Metal im Blut hat und mächtig Stimmung macht. Mit einer grossartigen Atmosphäre, kann «Zerfall» aufwarten und der melodische Black Metal enthält auch noch eine Prise Epik. Damit der Song aber nicht zu schwach auf der Brust ist, wird immer mal wieder aufs Gaspedal gedrückt und so für reichlich Abwechslung gesorgt. Nur am Rande hat «Vergeltung» etwas mit Black Metal zu tun, sondern ist ganz einfach ein groovender Heavy Metal-Song. Natürlich können sich auch dieser Song Spuren von Black Metal verorten lassen. Schon mal was von «Thüringer Schwarzmetall» gehört? Dann wird es höchste Zeit mit dem gleichnamigen Song, der schnell gespielten Black Metal mit Melodie-Garantie bietet.
Episch und schnell, so trifft «Der Schütze» direkt ins Ohr. Wie eine Trennscheibe, schneidet sich «N.E.I.D.» mit sägenden und amtlich verzerrten Riffs direkt in den dafür zuständigen Hirnlappen. Mit variablem Songaufbau kann auch dieser Song glänzen. Mit einem «Festmahl für die Krähen» gibt es epischen Doom auf der Speisekarte. Mit Beilagen wird in diesem Song nicht gegeizt, aber der Klargesang ist, für mich, zu viel des Guten. Auf eine «Pilgerreise» nimmt uns der nächste Song mit. Mit einer Extra-Portion Groove wird für Stimmung gesorgt, die leider durch den Klargesang gedämpft wird. Zur Stil-Vielfalt kann der NDH-Song «Die Sonne über Ikarus» beitragen. Schleppend, mit viel Pathos und Schmalz wird dieser Song inbrünstig dargeboten. Mit einem akustischen Gitarren-Intro beginnt der Titeltrack «Dunkle Milennia». Mit Vollgas wird dann dieses Album zu Ende gebracht. Kankar machen mit «Dunkle Milennia» ganz viel richtig, nur werden die Songs zum Teil mit zu viel Ballast zugekleistert. Aber sonst ist der grösste Teil im grünen Bereich!
Roolf