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Also mit «Resignation» (zu Deutsch Rücktritt) würde ich das neue achte full-length Album von KARG aus Österreich (Sankt Johann im Pongau, Salzburg) mit absoluter Sicherheit nicht bezeichnen!
Der Werdegang von KARG, gegründet im 2006 vor allem von Mastermind J.J. (mit bürgerlichem Namen Michael V. Wahntraum), der wieder als One-Man-Projekt (Nebenprojekt) nach 2006 bis 2010 und ab 2018 bis heute operiert, zieht alle Register, die es für einen erfrischenden, durchschlagskräftigen, modernen Post Black Metal braucht. Die Kompositionen, der Gesang und alle Instrumente wurden von J.J. alleine geschrieben, gesungen und eingespielt.
Nach einem Demo, einem Split-Album sowie diversen EPs und full-length Veröffentlichungen zwischen 2008 bis heute servieren uns KARG ein über 53-minütiges (die Erstpressung der CD und das Vinyl mit zusätzlicher 7"-Single enthalten zwei Bonustracks) Feuerwerk der Gefühle. Mit all der Hilfe und Unterstützung von grossartigen Gastmusiker wie die beiden Sängerinnen Isabelle Ryser und Selina Muth von den Schweizer Doom-/Post Metallern E-L-R, Sänger-/Gitarrist Patrick Ginglseder von den Deutschen Black Metallern GROZA oder Violinistin Klara Bachmaier von den ebenfalls aus Deutschland stammenden Pagen-/Black Metallern FIRTAN ist «Resignation» das experimentellste und vielfältigste Album seit Bestehen der Band geworden.
Wem der Name J.J. (Michael V. Wahntraum) immer noch kein Begriff ist, hier des Rätsels Lösung, Vocals bei "HARAKIRI FOR THE SKY" ebenfalls aus Österreich (Salzburg/Wien) und Genre-Genossen von KARG. Der Musikstil von KARG ist eine furiose, hysterische Mischung aus atmosphärischem Black Metal und einer gewaltigen Ladung Post Rock mit Einflüssen auch aus Grunge, Shoegaze und Post Punk. Die Einflüsse aus anderen Genres als Black Metal haben sich in den letzten Jahren immer weiter entwickelt, waren aber in gekürzter Form seit dem ersten Tag dabei.
Bei den Texten ging es immer und auch aktuell um die melancholischeren Seiten des Lebens, wie zerbrochene Beziehungen, verlorene Liebe, Entfremdung, Missbrauch, Verlust oder Selbstmordgedanken und Depressionen. Im Gegensatz zu vielen anderen Bands sind die Texte (verfasst und vorgetragen in österreichischer Sprache) von KARG ebenbürtig wichtig als deren Musik, was nur wenige Zeitgenossen von sich behaupten können. Anspieltipps von «Resignation» heraus zu pflücken, ist ein Ding der Unmöglichkeit, da dieses urgewaltige, impulsive, sauber produzierte Album als eine Einheit für sich steht und auch so verstanden sein will.
Marco