Swiss Hard Rock and Heavy Metal Magazine since 1999
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Metal Factory since 1999
Et voilà, was ganz Kurliges erreichte die heiligen Rezensionshallen von Metal Factory. Yo, das ist mal das neueste Machwerk, auf soloigen Pfaden wandelnd, von Tom "Horrified" Hoffmann, welches er im Jahre 2018 in den ewigen Weiten Niedersachsens gründete.
Somit stellt «The Appearing» auch das full-length Debüt-Album des besagten Herrn Hoffmanns dar, der zudem als Schlagwerker bei Graveyard Ghoul noch im Einsatz steht, und bereits mit «Raw Nights» ein erstes Lebenszeichen seines Projektes Karloff erschallen liess, nebst dem «Demo '18». Neun Tracks, welche die Spannbreite von Punk, Bläck'n'Röll, etwas Death'n'Röll, etwas Hardcore und vor allem durch eine weit gestreute Prise Heavy Metal verziert. Ja, es bedarf ruhig geschrieben werden, dass sich "Horrified" auch etwas an Carnivore, Cro-Mags, early Nasty Savage oder auch The Rival Mob, Iron Age, Midnight, Shitfucker, aber auch etwas Bathory, Venom und Toxic Holocaust anlehnt, was eben wiederum die - eigentlich unnötige Eingrenzung - des Sounds und Songwritings einerseits etwas vereinfacht, doch die Schubladisierung erarbeitet sich in den Gehirnwindungen einfach den böseren Kater als durch eine durchzechte Nacht mit den alten 3G's - Gefeiert, Gesoffen und Gekotzt - was ohne irgendwelche Diplome, Zertifkate oder x-beliebige Abschlusspapiere, welche dann doch irgendwie als WC-Papier zerknüllt in der Schüssel, bereit zur Spülung, landen. So, wird's besser? Nein, aber geübter mit den alten 3G's, hellyeah. Die Produktion ist OK, kommt satt, klar und messerscharf rüber. Das Cover-Artwork betont dabei aber eher die Bläck'n'Röll-Sparte, denn das Sonwriting ist doch eher punkig und hardcorig ausgelegt.
Macht es Spass mit 'ner Whiskeybottle pogen zu gehen? Yep..., oder habt ihr je daran gezweifelt? Well, kommen wir doch zu dem Gezupften. Die Gitarre schrummt und schrummelt in bester Punkmanier durch die Riffs, satt und stets schön dreckig, eben punkig mit einem leichten hardcorigen Touch beseelt. Soli sind demzufolge etwas Mangelware, doch die eine oder andere Line, beziehungsweise Auskling-Melodie-Geschrummel kann als kurzes, prägnantes und teils schräges Soligefummel angehört, respektive angeschaut werden. Der Tieftöner kommt donnernd und klar rüber, passt sich hervorragend ins Gewerkel ein, sehr dominant zeitweise, aber auch song- wie banddienlich. Die Drums wirbeln dabei sehr straight, mal etwas mit Double-Bass, doch meist die groovenden Hardcore-Patterns intonierend, sehr trockene Snare, gepaart mit Cymbals- und Hi-Hat Einsätzen, jedoch die Toms dabei nicht vergessend miteinzubeziehend. Die Sangesbänder klingen roh, wütend, hardcoriger als punkiger, verständlich, screamend, weniger shoutend. Nun, der Sound verstreut dunkle und punkig-hardcorige Freude, welche sich in Songs wie «On The Old Ropes», «A Violent Winter», «Skeleton And Ashes», «The Sound Of Discipline» und «Superior Presence Of Cruelty» nieder schlägt, wo es sogar punkig-doomig im Mittelteil abgeht, passt aber wie die Faust aufs Auge oder den Deckel auf dem Pott, gefüllt mit einer feinen Biersuppe. Noch nie gehört? Tja, Biersuppe mit Karloff und «The Appearing», well, ein formidabler, edler Tropfen eines rustikalen Eingängers. Cheers! Prost! - Und hau' wech' die goile Scheisse.
Poldi