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Tim «Ripper» Owens mag ein guter Sänger sein, aber so richtig überzeugt hat mich der gute Mann weder bei Judas Priest, Iced Earth noch mit einem seinen zahlreichen anderen Projekten. Das lag aber weniger am Ripper, als vielmehr am Songwriting der jeweiligen Alben.
Seit sich der Sänger nun aber mit dem Ex-Judas Priest Gitarristen K.K. Downing zusammen getan hat, hat sich das grundlegend geändert. Schon das Debüt-Album «Sermons Of The Sinner» hat mich gepackt, und deshalb war ich sehr gespannt auf den Nachfolger. Auch auf dem zweiten Werk ist der Judas Priest-Spirit allgegenwärtig, kein Wunder bei Songtiteln wie «Sons Of The Sentinel», einer regelrechten Abrissbirne von einem Opener. Überhaupt ist der Start von kurzen Tracks geprägt, welche von messerscharfen Riffs nur so strotzen. Der erste und eigentlich einzige Schwachpunkt folgt ausgerechnet mit der Single «One More Shot At Glory», welcher das gewisse Extra fehlt, denn der Song verliert vor allem im Refrain an der nötigen Dynamik und wirkt zu konstruiert auf mich.
Mit fortlaufender Dauer werden KK's Priest epischer und atmosphärischer, wie beim fabelhaften Titeltrack oder beim Schlusspunkt «Wash Away Your Sins», wo Owens seine ganze Klasse zeigt. Es gab ja immer mal wieder ehemalige Bandmitglieder, die auf den Pfaden ihrer einstigen Combos wanderten. Ich erinnere mich da an X-Wild oder an Rebellion, respektive dem undurchsichtigen Rhapsody (Of Fire) Dschungel. KK's Priest sind da nicht anders, heisst null originell, und deshalb bleibt auch ein wenig ein schaler Beigeschmack, aber ich wäre glücklich gewesen, hätten Judas Priest anstelle von «Jugulator» (1997) oder «Demolition» (2001) damals dieses Werk veröffentlicht. Auch wenn die Reihenfolge der Songs sehr unglücklich gewählt ist (weil die schnellsten Songs gleich am Anfang stehen), bleibt «The Sinner Rides Again» ein unterhaltsames Album.
Rönu