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Wer vor kurzem am "Keep It True Rising II Festival" dabei war, sah mitunter den Auftritt von Konquest, einer 2019 gegründeten NWOBHM-Band aus Italien, sprich Prato in der Toscana. Wie sie sich geschlagen haben, entzieht sich meiner Kenntnis, weil ich nicht zugegen war. Was sich dort als Musiker-Kollektiv auf der Bühne präsentiert hat, geht allerdings zurück auf Multiinstrumentalist Alex Rossi, der sich jeweils mit Live-Musikern verstärkt.
Wie Andrew D'Cagna (Ironflame), ist auch Alex der alleinige Chef im Studio und hat letztes Jahr mit «The Night Goes On» das Debüt veröffentlicht, das dem Vernehmen nach tonträgermässig "sold out" sein soll. Hört man sich das Teil an, kann durchaus nachvollzogen werden, dass die Zielgruppe hier zugegriffen hat. Einmal mehr auf Basis der vornehmlich alten Iron Maiden und anderen Combos dieser Zeit, darunter auch Tank, Thin Lizzy oder Heavy Load, hat sich der gute Mann ein ganz ordentliches Gerne-Scheibchen mit acht Songs erschaffen, die instrumental und gesanglich von wegen "One-Man-Show" keine grossen Abstriche zulassen, wenn überhaupt. Die Produktion ist stilgerecht auf Vintage getrimmt, passt gut und stimmlich sind gewisse Ähnlichkeiten mit dem jungen Ron Keel (Keel) auszumachen. In Würzburg hatte man nun brandneues Material am Start, heisst auf Basis acht neuer Songs, die auf dem Zweitling mit dem Titel «Time And Tyranny» zu finden sind. Würden beide Alben durchgespielt, resultierten insgesamt 72 Minuten, was heutzutage als Headliner bei Festivals meistens reicht.
Wie schon beim Vorgänger, findet sich auch hier ein instrumental gehaltenes Intro, das allerdings keinen Spannungsbogen hin zum Opener und Titeltrack schlägt. Soundmässig hat Signore Rossi der Chose spürbar mehr Wumms bei gleichbleibender Vintage-Charakteristik verliehen, das Ganze wiederum völlig autark eingespielt und aufgenommen. Ob die Drums dabei echt sind oder digital, ist nicht mehr so leicht zu beantworten wie noch vor ein paar Jahren. Nimmt man sich allerdings die Snare und vor allem den Klang der Cymbals zur Brust, dann würde ich eher auf Maschine und nicht Mensch tippen. Ganz sicher bin ich mir hierbei allerdings nicht. Vom Songwriting her sind keine grosse Änderungen auszumachen, wobei «The Light That Fades Again» von der Stimmung her klar in die Richtung vom Maiden-Masterpiece «Somewhere In Time» (1986) geht, inklusive Guitar-Synth. Gleiches gilt auch für «A Place I Call To Home» und teilweise beim abschliessenden Epos «Warrior From A Future World». Mein Highlight steht jedoch davor, nennt sich «The Traveller» und verbreitet Groove mit zwei Tempi.
Rockslave