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Die ewige oder eher fiktive Hackordnung der Schweizer Rock-Szene hat schon zu einigen angeregten Diskussionen geführt, die letztlich wie legitim immer der individuellen Präferenz untergeordnet werden mussten. Am 1. August 2019 wurden die Karten in dieser Hinsicht jedoch wieder neu gemischt!
Eigentlich ist die Auseinandersetzung darüber ja völlig müssig, welcher Schweizer Rock-Act am erfolgreichsten ist. Die Zahlen und die Reputation von Krokus sprechen da eine ganz klare Sprache, und spätestens mit, respektive nach dem grandiosen Auftritt in Wacken im Sommer 2019 gibt es hierbei definitiv nichts mehr zu husten. Natürlich wäre das Dabeisein vor Ort in jedem Fall noch geiler gewesen, aber da die Shows von Wacken ja schon seit ein paar Jahren im Netz direkt übertragen werden, dürften es sich nicht wenige Fans, mich eingeschlossen, vor Bildschirmen jeglicher Grösse gemütlich gemacht haben. Wie schon bei anderen Festival-Shows der "Adios Amigos"-Tour, fungierte das Instrumental «White Din» als genial passendes Intro, ehe Krokus dann die Bühne stürmten und gleich mit «Headhunter» Vollgas gaben! Was danach während insgesamt 75 Minuten folgte, erinnerte mich schwer an Bern 2008, als einen der vollfette Heavy Sound bei «Long Stick...» glatt aus den Latschen haute. Kaum war der Opener verdaut, setzte «Long Stick Goes Boom» als eigentlicher, sprich langjähriger Opener brutal nach und entfachte den Flächenbrand vollends.
Die Resonanz vor gut etwa 80'000 Fans (sold out) war von Anfang an hammermässig, und dabei rundeten mehrere geschwungene Schweizerfahnen das herrliche Bild wunderbar ab. Derweil rockte die Band mit Volldampf weiter und zelebrierte Kracher wie «American Woman», «Hellraiser» oder «Winning Man». Der Sing-a-long mit den Fans bei «Hoodoo Woman» war top und «Fire» liess in der Tat nichts anbrennen. Die ganze Truppe war "on fire", und auch vor den Bildschirmen war es deutlichg spürbar, dass es kaum besser geht. Hinten raus glänzten «Easy Rocker» und «Heatsrokes» im hellsten Licht und «Quinn The Eskimo» lockte das begeisterte Publikum noch ein letztes Mal aus der Reserve. Gefühlt ging dieser Mega-Gig natürlich viel zu schnell zu Ende, blieb im Netz aber über einen längeren Zeitraum noch abrufbar. Interessanterweise kursierte bald eine zweite Version, wo das Schlagzeug deutlich besser klang. Was es damit auf sich hatte und noch weitere Themen zu "Adios Amigos" könnte ihr bald im von mir mit Chris "Dö Röhr" von Rohr geführten Interview nachlesen. Bis dahin empfiehlt es sich, das Doppelpack mit CD und DVD möglichst laut rotieren zu lassen!
Rockslave