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Das Debüt der Band LAST IN TIME verursacht bei mir ein Wechselbad der Gefühle. Fand ich es beim ersten Hör-Durchgang erfrischend bis genial, bleibt mir langfristig nichts hängen. Höre ich aber wieder konzentriert rein, ist das, was hier geboten wird, schon ziemlich genial.
Dabei wechselt die vermutlich aus Italien stammende Gruppe (das Promo-Schreiben lässt einen diesbezüglich im Unklaren) gekonnt zwischen verschiedenen Rock-Genres. Ich gebe dem Info-Sheet insofernrecht, wenn da steht, dass diese Musik für Fans von TOTO, Whitesnake, Deep Purple, Symphony X, Trans Siberian Orchestra und Savatage ist. Schade, dass sich Last In Time nur von ihren Vorbildern inspirieren lassen, sondern einzelne Melodien 1:1 klauen. So etwa bei «Too Late», wo Whitesnake mehr als Pate standen. Ein paar Takte später klingen sie wie Kissin Black, um gegen Schluss gar Dream Theater zu adaptieren. Auch das Grund-Riff von «The Animal» kommt einem mehr als bekannt vor, ohne es aber genau einzuordnen zu können. Auf mich wirkt dieses Debüt-Album wie ein ungeschliffener Diamant. Die Band hat eine Vision und arbeitet daran, diese zum Glänzen zu bringen. Auf «Too Late» hat alles noch Ecken und Kanten. Kommt dazu, dass mit Hauptsänger Igor Plattesi jemand zu hören ist, welcher auf mich, trotz sauberer Arbeit, einen gewissen Nerv-Faktor besitzt. Er harmoniert aber bestens mit Caterina Minguzzi, wenn sie gemeinsam singen. «Too Late» ist ein ambitioniertes Album, das in seiner Stil-Vielfalt einzigartig in der Rock und Hard Rock Welt dasteht. Neugierige dürfen ruhig reinhören, während Geduldige auf ein Zweitwerk warten, welches dann hoffentlich richtig glänzen wird.
Roger W.