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Ich kenne weder den Interpreten noch seine vier bis anhin veröffentlichten Scheiben, aber die Stilbeschreibung "Rock / Blues Rock", die selbstsicher auf dem Labelblatt prangt, empfinde ich in Bezug auf dieses Album schon fast als Hohn und Spott.
Hinter Ledfoot verbirgt sich der amerikanische Musiker Tim Scott McConnell, ein altgedienter Hase mit über vierzig Jahren Erfahrung im Musikbusiness, der bereits für Bob Dylan auf dessen ausdrücklichen Wunsch hin eröffnen durfte und Songs für Grössen wie Sheena Easton oder Bruce Springsteen geschrieben hat. Und da wären wir schon beim eigentlichen Zielpublikum angelangt. Der selbsternannte "Master of Gothic Blues" gibt mit viel Herzschmerz und einer Extraportion Melancholie Lieder zum Besten, die von den dunkleren Aspekten des einfachen Lebens handeln, meist sehr spartanisch begleitet von seiner 12-String Gitarre und einer Stompbox. Das alles spricht zweifellos für seine Qualitäten als Musiker. Allerdings spricht das auch dafür, dass dieses Album eher was für Leute ist, die es zwischendurch wirklich sehr ruhig mögen und genrefremden Geschichten wie Nick Cave, Bob Dylan, Johnny Cash oder Bruce Springsteen zu "Nebraska"-Zeiten wesentlich was abgewinnen können. Der begeisterte Beifall, den er bei anderen Metal-affinen Magazinen erntet, sei dem guten Tim absolut gegönnt. Aber ich würde lügen, wenn ich etwas anderes schreiben würde, als dass mich «Black Valley» wirklich nur mit einem ebenso verlegenen wie ratlosen Achselzucken zurück lässt.
Mirko B.