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Die amerikanisch-niederländische Band LIVE BY THE SWORD schickt mit «Cernunnos» ihr drittes Langeisen in die Schlacht. Der Titel ist ein keltischer Gott und wird als der Gehörnte gedeutet, der in bildlichen Darstellungen auch als Gott der Natur, der Tiere oder der Fruchtbarkeit interpretiert wird.
Als ich gelesen habe, dass die Band Streetpunk mit Epic Metal mischt, waren meine Erwartungen nicht sehr gross. Ich liebe Epic Metal, kann mit Punk aber eher wenig anfangen und kenne die Vorgänger-Alben nicht, kann aber Entwarnung geben: Das ist definitiv mehr Metal als Punk, und dessen Einflüsse sind nur in gewissen Riffs und Leads spürbar. Die Vibes reichen in der Tat vom Punk über Epic Metal bis hin zu Pagan und sogar Folk. Was in der Theorie reichlich konfus wirkt, funktioniert in der Praxis überraschend gut. Der Opener und Titeltrack startet mit nordischer Melodieführung, bevor die raue, tiefe Stimme von Sänger Erick Barnes einsetzt. Bei «Mountain Of Doom» hört man zum ersten Mal die Zitate aus dem Punk, bevor man mit dem ruhigen, aber belanglosen «The Glorious Dead» zum ersten Mal die Härte drosselt. Dass nach diesem Downer ein Instrumental den Hörfluss auf den Tiefpunkt senkt, ist unglücklich, aber glücklicherweise kriegt man danach mit «Primordial Forces» noch einmal die Kurve. Live By The Sword liefern mit «Cernunnos» ein interessantes Album ab, dass im Mittelteil zwar schwächelt, sich aber insgesamt aber auffängt. Das Album dürfte für Fans von Týr, Grand Magus oder Solefald durchaus etwas sein.
Rönu