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Ein neuer Stern am Gothic Rock Himmel? Das war die Frage, die sich viele Metal Magazine vor zehn Jahren stellten, als die Gruppe Lord Of The Lost ihren Zweitling «Antagony» der Erdbevölkerung zugänglich machte.
Die Zutaten ihres Sounds waren keineswegs neu, setzten die Norddeutschen doch auf harte, bisweilen metallische Gitarren-Riffs, ein bisschen Elektronik und Gothic-Atmosphäre. Der Erfolg gibt ihnen recht – so recht, dass LOTL nun mit einem Re-Release von «Antagony» dessen zehnten Geburtstag feiern. Chris Harms deckt mit seiner Stimme das gesamte Spektrum von sonorem Klagegesang bis hin zu aggressiven Growls ab. Zerbrechlich wirkende Piano-Passagen finden sich auf dem Album genauso, wie grossflächige, symphonische Sound-Teppiche. Die Elektronik setzt nur vorsichtig und punktuell ein, um an anderen Stellen massiv zuzuschlagen. «Antagony» bietet fünfezhn typische Gothic Rock-Songs, die mit dem nötigen Punch, griffigen Hooks und packenden Refrains zu gefallen wissen. Das fast elfminütige «Revelation 13:18» bietet einen faszinierenden Ausblick in die schillernde Welt des Lord Of The Lost Sounds und zeigt beinahe die gesamte Bandbreite der Truppe. Vergleiche mit anderen Genregrössen wie The Sisters Of Mercy oder The Mission sind nicht von der Hand zu weisen. Jedoch ist mir persönlich eine Zeitspanne von zehn Jahren zu kurz, um ein Album erneut zu releasen, und es riecht etwas nach Abzocke. Natürlich ist die Musik so ausdrucksstark geblieben, wie sie es bereits bei der Erstveröffentlichung 2011 war und deshalb – wer will, der kaufe.
Oliver H.