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Nach dem ersten Höreindruck der vierten Scheibe dieser finnischen Symphonic Metal Band ist man erstmal geplättet. Was LOST IN GREY hier abliefern, ist ein unfassbar opulentes, bombastisches und stimmiges Gesamt-Kunstwerk.
Natürlich geistert der Branchen-Primus Nightwish immer im Hinterkopf, aber die Band hebt sich alleine schon durch die zwei Sängerinnen Anne Lill und Emily Leone von den Landsleuten ab. Mit Harri Koskela (Keyboards) ist auch ein Mann am Mikro zu hören, was wiederum an Visions Of Atlantis erinnert. «The Entourage» und «The Bottomless Pit» sind beides Klasse Songs, welche das songwriterische Können der Band widerspiegeln.
Während die erste Hälfte fast ausschliesslich theatralischen Bombast Symphonic Metal bietet und an grosse Epen aus Hollywood erinnert, überrascht man gegen den Schluss mit der Interpretierung des schwedischen Volksliedes «Vem Kann Segla Förutan Vind», welches seinen Ursprung wohl in den Aland Inseln (zwischen Schweden und Finnland) hat. Mit der folkigen Ballade «Hailuoto» drosselt man das Tempo, ehe der Titelrack locker die 10-Minuten-Marke knackt und nochmal alle Trademarks in einen Topf wirft.
Die Orchestrierungen sind klasse, der Härtegrad kommt nicht zu kurz, und der Gesang besitzt ebenfalls Weltklasseformat. Noch fehlt vielleicht ein Überhit der Gattung «Ghost Love Score», aber «Odyssey Into The Grey» ist trotzdem ein Werk, das sich Symphonic Fans blind kaufen können. Enttäuscht wird nämlich kaum einer sein, denn Lost In Grey haben damit ihr bisher stärkstes Album am Start.
Rönu