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Übersetzte, deutsche Gedichte, verbunden mit norwegischem Prog Folk. Nun, es ist ein ambitiöses Unterfangen, welches irgendwie nicht ganz zu überzeugen vermag.
Das Positive zuerst: Bravo für die schwierige Aufgabe, Goethe oder Nietzsche ins Norwegische zu übersetzen und dann noch musikalisch zu untermalen. Aber leider bin ich wohl nicht das richtige Publikum für solche Experimente. Zu meinem Bedauern muss ich sagen, dass einen der erste Teil der Scheibe nicht wirklich umhaut. Schöne, doch vielleicht etwas zu sanfte Instrumental-Parts rauben den Gedichten irgendwie die Stärke. Möglicherweise liegt es aber auch an meinen subjektiven Präferenzen, was die Vocals betrifft. Trotz Vorliebe für das Nordische, lässt mich der Klang der norwegischen Sprache irgendwie kalt. Da gefallen mir dann die nicht ganz akzentfreien deutschen Versionen besser. Ich vermute aber einen Zusammenhang mit der Komposition. Zwar kriegen wir jeweils die norwegische und deutsche Sprachversion geboten, die Kompositionen unterscheiden sich allerdings. Nach dem sehr trägen und sanften Auftakt folgt in der Mitte eine Art Kehrtwende, und die Musik scheint satter, die Vocals interessanter. Plötzlich klingen die Lieder so, wie ich sie gerne habe, rockig-progressiv. Die Gitarren sind auf einmal dominanter. Für meine Ohren wurden die Original-Versionen (sprachlich gemeint) ansprechender vertont. Zwar derselbe Titel, doch nicht dieselbe Musik, die das identische Gedicht in der jeweils anderen Sprache begleitet. Als Gesamt-Kunstwerk sehr interessant, klangtechnisch schafft «Fremmede Toner» "bloss" bei rund die Hälfte der Songs, mich irgendwie mitzureissen. Grosses Lob an die Band dagegen für die interessante Aufmachung.
Mona