Swiss Hard Rock and Heavy Metal Magazine since 1999
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Metal Factory since 1999
Machine Head, aktuell in der Besetzung mit Robb Flynn (Vocals, Guitars), Waclaw "Vogg" Keltyka (Guitars), Jared MacEachern (Bass) und Matt Alston (Drums), im Jahre 1991 in Oakland, California, U.S.A., gegründet, schieben nun mit «Øf Kingdøm And Crøwn» den zehnten Longplayer ihres Bandpalmares sowie deren dreizehn Songs eine sehr erfrischende Thrash-Scheibe mit allen dazugehörenden Facetten auf den Metalmarkt und zocken dabei voll ab.
Ja, es gibt Einflüsse aus dem deathigen, nu-metalligen, groovigen und speedigen Metal, doch die thrashigen Momente überdauern dies auf «Øf Kingdøm And Crøwn». Die Produktion ist knallhart, druckvoll, messerscharf und wird mit einem Machine Head würdigen Cover-Artwork perfekt abgerundet. Ja, stilistisch sind Machine Head total eigenständig, dennoch hier ein paar Anhaltspunkte zur Band wie beispielsweise Exhorder, Pantera, Chimaira, Lamb Of God, Soulfly, Trivium, Grip Inc., Nevermore, Sanctity, Vio-Lence, Exodus, Prong und Konsorten. Was erwartet uns mit diesem musikalischen Meisterstück? Viel Abwechslung, viel Mystik, viel Atmosphäre, viel Thrash Metal, irgendwie ein gut gelungenes "Back-To-The-Roots", "Voll-In-Die-Schauze" Scheibchen. Und nein, ich bin nicht am Hyperventilieren, im Gegenteil, ich höre ganz genau hin, was auf «Øf Kingdøm And Crøwn» gezockt wird und dies, geneigte Metal Factory Leserschaft, besitzt Musse, hat Klasse. Einfach goile, brutale Thrash-Zähne mit ganz viel Schnupper-Potenzial ennet der musikalisch-gezogenen Genre-Grenzen, welche nun mal existieren.
Teils leider, teils soweit okey, denn Musik ist grenzenlos, heisst entweder sie gefällt oder eben nicht. Und etwas schlechtreden, nur weil einem die gezockte Mucke nicht zusagt, nein, das geht leider gar nicht, denn es braucht immer sehr, sehr viel Arbeit davor, um so etwas releasen zu können, und vor allem braucht es auch Können, was vielleicht nicht immer auf den ersten Blick ersichtlich ist. Doch hier, auf «Øf Kingdøm And Crøwn», ist es nun mal hörbar wie ersichtlich, dass ein Hammer-Album mit viel Schmackes kreiert worden ist, ob es einem nun passt oder nicht. Punkt! Reklamationen können gerne direkt an unseren Mastermind Roxx weitergeleitet werden, sollten meine Zeilen wokesensibelmässig nicht passen. Was für ein Kack dies wieder ist, diese auf "Das ist falsch, das ist ein Fehler" getrimmte Welt. Zum Glück existiert hochstehende Mucke wie die von Machine Head. Zu weit aus dem Fenster gelehnt? Nö, in der Parterrewohnung, selbst im 25. Stock, nö, einfach nö. Punkt!
Die Drums treiben die Chose magisch im wild-koordinierten Double-Bass Modus voran, gepaart mit kurz angereicherten Blast-Parts, doch auch groovige Momente kommen dabei nicht zu kurz. Ja, es ist progressives Drumming, welches hier vorherrscht, denn da wird mit dem Einsatz der Cymbals wie Toms sehr viel technisches und wirbeliges Drum-Spiel zelebriert. Die satte, treibende Snare trägt das Ihrige ebenfalls noch bei, und daher wird es nie langweilig. Auch der Bass wummert klar und filigran in den dreizehn Tracks umher, sei es mal einfach straight rhyhtmusbezogen, als auch mit Lines und kleinen, solodesken Ausflügen. Die beiden Gitarren riffen sich herrlich in die komplexen Thrash-Chords hinein, ebenfalls sehr filigran und technisch einwandfrei erhaben, brutal und stets doch auf eine Art melodiös, eben zwei Klampfen halt, welche sich auf einem gesunden Niveau duellieren. So sind die melodiösen Lines wie auch die technisch, virtuosen Soli wahrlich ein Schleckmaul für Gitarrenfetischisten:innen.
Die Stimme von Robb ist herrlich tief, klar und thrashig-shoutig wie -screamend gehalten, meist, denn auch mal etwas growlend, und mit Klargesang behaftet bewegt sich der gute Robb grenzüberschreitend und verleiht dem Gesamt-Soundwerk wie auch -songwriting diesen speziellen Touch, wo sich manche/-r fragt, was es denn stilistisch sein könnte, das neue Album «Øf Kingdøm And Crøwn». Nun, ich mache mir auf jeden Fall keine Gedanken darüber, wo ich diesen Soundteppich nun hinpflanzen soll, sprich ich konzentriere mich auf die gezockte Mucke und erkenne das handwerkliche Potenzial darauf. Da sich alle Songs im Hammer-Segment befinden, verzichte ich bewusst auf eine oder mehrere Nennung von Anspiel-Tipps und überlasse das Euch mit Euren weisen Musiknasen, ob das Gespür gefunden wird oder allenfalls auch nicht. Aber «Øf Kingdøm And Crøwn» ist und bleibt ein neues Masterpiece von Machine Head, ohne Wenn und Aber, und möge es die Kritiken einfach mal verstummend im Treibsand versaufen lassen. So, gleich nochmals von Anfang an abspielen, herrlich!
Poldi