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Das fünfte Album der Deutschrocker Maerzfeld präsentiert Ohrwürmer, Ohrwürmer und nochmals Ohrwürmer. Diese werden wohl noch mehr Wirkung erzielen, wenn man sich diese live anhören kann.
Apropos Live: Viele werden Maerzfeld wohl schon mehrmals wahrhaftig erlebt haben. Dies allerdings unter dem Namen Stahlzeit, mit dem Maerzfeld mal mit mehr, mal mit weniger, gleicher Besetzung, die Bühnen unsicher machen. Dabei beeindrucken sie nicht nur mit perfekt gespielten Rammstein-Covers, sondern auch mit einer aufwändigen, feurigen Show. Dass Maerzfeld aber auch das Potenzial haben, mit eigenen Liedern an die Popularität von Rammstein anzuschliessen, beweisen sie mit dem neuen Album. Bereits der Titelsong, der das Album eröffnet, zeigt, dass Sänger Heli Reissenweber und seine Truppe nicht vor intelligenten Texten zurück schrecken. Hier analysieren sie, wie Menschen unterschiedlich mit Veränderungen umgehen. Mit dem Doppelschlag «Ich bin der Tod» und dem ruhigen und nachdenklichen «Ich steige auf» behandeln sie emotional die Themen Sterben und Todessehnsucht. «Bakkusha» dagegen klingt textlich obszön, könnte aber durchaus eine tiefere Bedeutung haben, die mir sich aber noch nicht erschliesst.
Aber auch ohne das Verständnis für die Texte kann man einfach mit dem Rhythmus mitgehen. Das trifft auf das ganze Album zu, das mit schlauen und eingängigen Gitarrenriffs für gute Stimmung sorgt. Und wer findet, Lieder müssen unbedingt ein Gitarren-Solo beinhalten, finden dies zum Beispiel im hymnischen «Lange nicht». Schwelgerische Melodien sind zudem bei «Plötzlich tut es weh» auszumachen. Spannend auch, wie das Album im zweiten Teil musikalisch von den Pop-Melodien her eher weg driftet, und dabei trotz allem Spass beim Anhören bereitet. Das neue Maerzfeld Album ist ein intelligentes Werk geworden, das sowohl musikalisch wie auch textlich überzeugt und Fans von Rammstein oder Tanzwut grosse Freude machen wird. Bezüglich Tanzwut..., Maerzfeld sind keine Mittelalter Rock-Gruppe und verlassen sich auf die Instrumente, die man auch von Rammstein her kennt. Somit bei «Alles anders» reinhören und etwas Feines für sich entdecken.
Roger W.