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Wer noch immer der besten Phase von Stratovarius hinterhertrauert («Episode», «Visions», «Destiny»), dem kann mit MAJUSTICE geholfen werden. Zumindest was die Songs, die Sounds und die Arrangements angeht.
Auch Gitarren-technisch greift Gitarrist Jien Takahashi immer wieder Elemente von Timo Tolkki auf. Dazu gesellt sich Keyboarder Vitalij Kuprij, den man von Artension und Ring Of Fire her kennt und seine Finger mit der gleichen Leidenschaft über die Tasten rasen lässt, wie jene von Jens Johansson. Somit wären wir auch schon beim Sound, der sich irgendwo zwischen Ring Of Fire, Stratovarius und Yngwie Malmsteen wieder findet. Ähnliche Hits wie von Strato oder Ying Yang sucht man auf dieser Scheibe allerdings vergebens. Da helfen die begnadeten Gastbeiträge von Mike Vescera (Obsession, ehemals Loundness und Malmsteen, sowie unzählige andere Projekte) und Ralf Scheepers (Primal Fear, ehemals Gamma Ray) nichts.
Die Lieder wirken zu ungezügelt, und die neuen Geschwindigkeits-Rekorde, die man mit «Temple Of The Divided World» aufzustellen versucht, fallen eher in die Schublade "hat man auch schon besser gehört". Der wirklich Hit fehlt, und die Truppe wird wahrscheinlich das gleiche Schicksal ereilen, wie schon Ring Of Fire, welche zwar eine Truppe von Spitzenkönnern war, die aber leider nicht Songs in der gleichen Qualität zu komponieren vermochte. Eine Mannschaftsleistung bringt eben doch mehr als ein paar Solisten. Wer auf schnelle Lieder steht, bei denen sich Gitarre und Keyboard duellieren und dabei immer wieder das Tempo gedrosselt und angezogen wird («You Rock My World»), sollte hier unbedingt reinhören.
Tinu