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MALADIE waren mir bis dato kein Begriff, doch während meinen Recherchen stolperte ich über eine Aussage, die ich als Leitmotiv für diese Rezension nutzte: "Es ist Kunst – aber macht es Spass?". Nun, Maladie sind mit Sicherheit eines – nicht normal! Sie sind verstörend, lassen sich keinem bestimmten Genre zuordnen und schaffen es trotzdem, den Zuhörer in ihren Bann zu ziehen.
Der Stilmix der Deutschen ist im Laufe der Jahre immer wilder geworden und findet auf «For We Are The Plague» ein weiteres Extrem. Jazzige Saxophon-Einlagen treffen auf Gothic Rock, Black Metal wird mit Musik gepaart, die an Filmtitel von Danny Elfman erinnert, aber auch elektronische Beats und Querflöten finden den Zugang in den Soundmixer der Band. Dort paaren sie sich mit groovigwütenden Riffs und drücken den neun Songs ihren ganz eigenen Stempel auf. Ebenso frei wie die Instrumental-Arbeit ist auch der Gesang, der das komplette Spektrum von Wimmern, Flüstern, Klargesang bis hin zu groteskem Schreien abdeckt. Zudem macht ein Liedtext deutlich, wie bunt das Grau sein kann, weil es im echten Leben weder Schwarz noch Weiss gibt. Würde man Tracks wie «With One Voice» und «I Am The Tomb» gemeinsam auf eine "normale" Platte packen, wäre der Weg zum Schafott besiegelt.
In diesem Rahmen können sie jedoch nebeneinander existieren und sich dabei sogar ergänzen. Mit ihrem siebten Album «For We Are The Plague» manifestieren Maladie überdeutlich die Idee, dass in Sachen Musik noch längst nicht alles investiert, geschweige denn gehört wurde. Um noch einmal auf den Leitgedanken dieser Zeilen zurück zu kommen; es ist definitiv Kunst! Es ist aber auch eine Tatsache, dass Maladie, was übrigens französisch Krankheit heisst, es ihren Zuhörern nicht gerade leicht machen. Dies dürfte auf ihrer Prioritätenliste aber auch ganz unten stehen. Mit «For We Are The Plague» sorgen sie stattdessen für ein avantgardistisch-sperriges Hörerlebnis, das, wie eine Krankheit, sich schleichend bemerkbar macht und sich dann für eine (un)bestimmte Zeitspanne hält. Maladie sind echt, und echt die Erfinder ihres eigenen Genres!
Oliver H.