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Die Kroaten Manntra setzen zum nächsten Streich an – und wie! «Kreatura» vereint erneut Industrial Metal mit Pop, Heavy und Power Metal. Das unterhält hervorragend, ist tanz- und headbangbar und verfügt über tolle Refrains.
Teilweise bauen die Kroaten hier die deutsche Sprache ein, was dem Ganzen noch weitere Dimensionen verleiht. Das Wichtigste ist aber: Die vierzig Minuten Musik unterhalten auf gutem Niveau. Dabei fühlt man sich teilweise wie auf einer Techno-Party, und die musikalische Nähe zu Rammstein kann hier definitiv nicht verleugnet werden. Trotzdem klingen Manntra genügend eigenständig, um nicht als mehrheitlich englisch singendes Plagiat durch zu gehen. Passend dazu trägt die düstere Optik der Musiker zum Gesamtpaket dazu. Dabei können Manntra nicht nur lustig mystisch, sondern auch melancholisch klingen. «Devour» besitzt beispielsweise durchaus einen traurigen Anstrich.
Dazu gesellen sich zum Beispiel bei «Königsmord» auch dezente Folk-Einflüsse, und eine epische Ballade wie «Black» ist schlicht grossartig, auch wenn sie sehr gewöhnlich klassisch aufgebaut ist. Mit ihren Akustik-Gitarren und Klavierklängen entfaltet sie eine ganz andere Wirkung als der Rest der Lieder, und ist deshalb für das neue Album umso wertvoller. Unter dem Strich erhält man mit «Kreatura» aber schlicht zwölf gute bis hervorragende Lieder, die nie überladen sind und gerade live ihre Wirkung richtig entfalten dürften. Ein Stampfer wie «Oblivion» wird bestimmt auf begeisterte Zuhörer stossen. Manntra machen mit diesem Album definitiv ganz vieles richtig.
Roger W.