Swiss Hard Rock and Heavy Metal Magazine since 1999
You can reach us via email or phone.
+41 (0) 79 638-1021
Metal Factory since 1999
MARILYN MANSONs «One Assassination Under God - Chapter 1» markiert eine bemerkenswerte Rückkehr zur Form und bietet eine Mischung aus seinen klassischen Industrial-Rock-Wurzeln und einem gereiften, nachdenklichen Sound.
Das Album zeigt eine nachdenkliche Auseinandersetzung mit seinen persönlichen Kämpfen und schöpft aus den dunkelsten Ecken seines Lebens, einschliesslich seiner Kämpfe mit der Sucht, der öffentlichen Kritik und seinen eigenen Dämonen. Dies fühlt sich an wie ein authentischerer Ausdruck von Manson, frei von den hedonistischen Exzessen, die einige seiner letzten Arbeiten plagten. Der Titeltrack «One Assassination Under God» gibt mit seiner grüblerischen Intensität den Ton an und stellt Manson als eine Figur dar, die im harten Licht des öffentlichen Spektakels isoliert ist.
Manson singt hier ein wenig wie Ozzy. «No Funeral Without Applause» ist ein bissiger Kommentar zu Ruhm und der Besessenheit der Gesellschaft von Tragödien, überlagert von Mansons bekannter dunkler Romantik. Tracks wie «Nod If You Understand» und «Raise The Red Flag» zünden vor Wildheit und repräsentieren eine unverblümte Umarmung seiner konfrontativen Persönlichkeit. «As Sick As The Secrets Within» sticht als einer der emotionalen Höhepunkte des Albums hervor und bietet eine erschütternde wie verletzliche Reflexion über die Folgen von Sucht und persönlicher Zerstörung.
Mansons Zusammenarbeit mit Tyler Bates glänzt durchweg und verleiht der Produktion eine Tiefe, die seinen charakteristischen Industrial-Sound mit Blues-Rock-Einflüssen vermischt. Das Ergebnis ist eine raffinierte und doch düstere Atmosphäre, die die Themen des Albums unterstreicht. «Sacrilegious» sticht mit seinem mitreissenden Muse-Refrain hervor, der skurrile religiöse Bilder mit einer dunklen Kante mischt, während «Death Is Not A Costume» und «Meet Me In Purgatory» eine aggressive Energie mitbringen, die an seine früheren Arbeiten erinnert, aber mit einem ausgefeilteren Ansatz.
Mit dem eindringlichen «Sacrifice of the Mass» schliesst Manson mit einer düsteren Meditation über die Sterblichkeit. Die thematische Tiefe des Albums, die persönliche Reflexion mit Gesellschaftskritik verbindet, macht «One Assassination Under God - Chapter 1» zu einer kraftvollen, introspektiven Platte. Es ist zwar keine Rückkehr zu seinem Höhepunkt, aber es ist ein Beweis für Mansons Fähigkeit, sich weiterzuentwickeln, relevant zu bleiben und gleichzeitig auf die Elemente zurückzugreifen, die seine früheren Werke ikonisch machten. Wer seine Karriere verfolgt hat, wird mit diesem Album, das Nostalgie mit neuen Erkenntnissen verbindet, wahrscheinlich genau den richtigen Punkt treffen.
Lukas R.