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Metal Factory since 1999
Yes, Florida Death as its best, hell yeah. Auch wenn "nur" in Form einer EP namens «Mythos», so ist dieser lebendiger denn je, von unseren Urgesteinen namens Massacre, aus Tampa, Florida, aus dem allseits bösartigen Sunstate, in den allseits bösartigen U.S. of A. gelegen.
Wenn wundert es denn, dass von diesem Kontinent, aus diesem ach so "bösartigen" Staat einfach die goilste Mucke herkommt? Ja, da haben nun mal die verschiedensten Wimps und Wimpsinnen, welche mit soeben besagtem Staate ihr Probleme haben, indem sie innerlich lebendig verbrennen, wenn sie die Mucke von Massacre und Konsorten hören. Tja, und dafür regelmässig in den McDonald's-, Burger King-, Starbucks-Tempeln ein- und auskehren, als wenn nichts wäre, nebenbei noch iPhones, iBooks, iMacs, iWatch und 'i-was-weiss-ich-noch' sein Eigen nennen. Sowas nennt man heutzutage konsequent und dass man nicht für irgendeinen Woke-Affekt steht oder sowas. Sind denn nun alle beinahe behämmert? Dies kann unmöglich an den Spätfolgen von COVID liegen. Nochmals, behämmert?!? Nein, die treue Metal Factory Anhänger- wie Leserschaft bestimmt nicht, denn hier wird auf gute Mucke geachtet, wie mit besagtem Beispiel von Massacres neuem Machwerk namens «Mythos» und den dargebrachten vier Tracks, «Behind The Serpent's Curse», «The Dunwich Horror», «The Mythos That Lovecraft Built» und «The Thing On The Doorstep».
Meine Fresse, dieser goile, thrashige Florida-Death wird einfach viel zu selten zelebriert, denn Massacre verstehen es sehr wohl gekonntes Songwriting zu betreiben, welches einen wie eine knock-out Faust voll in die Fritten trifft, die Zahnstellung ungewollt korrigiert, aus dem Stupsnäschen einen wettergeschädigten Adlernasen macht, den Brillenträger zu einem Halbblinden umkreiert, sowie die noch im Gesicht befindlichen Piercings gekonnt an die Ohrläppchen transformiert, so dass wieder für mehr Metall im Gesicht Platz bleibt. Tja, genau so und nicht anders soll - nein, muss - Florida Death Metal erschallen, nein, erschallte bereits schon immer so und ist deshalb ein wohltuendes, gurken- wie pastenloses Gesichtspeeling, diese EP, und ja, «Mythos» hat sich verewigt. Massacre, dies sind aktuell die Herren Mike Borders (Bass), Kam Lee (Vocals), Bynjar Helgetun (Drums), Jonny Pettersson (Guitars), Rogga Johansson (Guitars) und Scott Fairfax (Guitars).
Die Drums poltern gewaltig daher, mit stets groovenden, thrashig wie deathigen Schwerst-Double-Bass-Attacken, satt und solide, straight und - ja - moshend, mit Hinzunahme von Cymbals- und Toms-Spielereien, Pattern an Pattern aneinander gereiht, Paradiddles um Paradiddles nicht verlegen hervor zu zaubern, gekrönt mit einer satten, sonoren, treibenden Snare. Der Bass wummert angenehm und klar, meist rhythmisch gepflegt gehalten, doch dann ab und an mal mit solodesken Lines ausbrechend. Die drei Gitarren bilden die "Stormtroopers"-Wand, höllischmächtig, mit einer fetten Gitarren-Distortion, thrashig wie deathig gerifft, eben Florida-like, gepaart mit herrlichen Soli, mal melodiös als auch shredderisch interpretiert und intoniert. Die Gesangslinien sind growlend wie guttural, jedoch nur leicht, denn die thrashig angenehmen, tiefen Shouts und Screams dominieren doch etwas mehr, eben Florida-Death-like, hell yeah, welche sich daher auch im verständlich gestimmbänderten Rahmen auf und ab bewegen.
Abgerundet wird «Mythos» mit einem herrlichen Cover-Artwork, einfach Massacre-like. Und wer die Amis, welche ja bereits seit 1984 aktiv sind, noch nicht kennt, kann sich vage an Bands wie Death, Cancer, Benediction, Bolt Thrower, Morbid Angel, Cannibal Corpse, Deicide, Sinister, Vader, Devastation, Solstice und Konsorten halten, aber eins ist sicher, das Original ist dabei immer vorzuziehen, somit punktemässig ganz klar eine zehn von zehn von mir. Massacre ist mit «Mythos» ein wahres Goldteilchen gelungen, und der Schreiberling kann sich zurzeit nicht satt hören daran. Freut Euch zudem schon auf den kommenden September 2022, denn da wird mit «Casket Mutilations» ein weiterer 4-Tracker vorangekündigt und zwar mit den Tracks «Springwood Slasher (Prelude)», «Mutilated», «Beyond The Boiler Room (Interlude)» sowie «Nailed Into The Casket», hell yeah. Behämmert? Nie und nimmer. Seid Ihr bereit? Jederzeit!
Poldi