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Eigentlich war dieses Album aufgrund von bereits auftauchenden Reviews darüber vermeintlich schon um einiges früher erhältlich, aber dem scheint wohl nicht so zu sein, doch egal. Das Cover der neuen Scheibe von Gitarrist MIKE MATNEY (White Boy And The Average Rat Band) lässt auf jeden Fall keine Zweifel darüber aufkommen, was darauf zu hören ist. Und in der Tat kann man sich für einmal auf das Artwork verlassen.
Der gute Mike war für mich bisher ein völlig unbeschriebenes Blatt, auch was die White Boy And The Average Rat Band angeht, die zuletzt 2019 mit «Love Me Ride» einen Longplayer veröffentlicht hat. Unter seinem Nachnamen Matney hat der Ami nun ein stimmiges wie schmissiges Solo-Album (wobei EP bei gerade mal 23 Minuten Spielzeit aus acht Songs eher angebracht wäre!) eingetütet, das im Wesentlichen total nach der 80er Pop-Rock-Phase von ZZ Top klingt. Grundsätzlich könnte man hier anmerken, dass diese Tracks all diejenigen sind, wären sie vom legendären Trio geschrieben worden, nicht gut genug für deren Alben waren.
Angesprochen sind da natürlich «Eliminator» (1983), «Afterburner» (1985) und bedingt auch «Recycler» (1990). Mike ging bei seinen eigenen Songs ziemlich dreist vor, was das Kopieren des damaligen Hit-Sounds betrifft. Der Opener «Rebel Saint» klingt dabei noch am ehesten nach Southern Rock, respektive versprüht auch ein paar versteckte Vibes von Mother's Finest («Funk A While»), während «All Fired Up» unmissverständlich, ja schon frech nach Billy F Gibbons & Co. daher kommt, wenn auch eine Spur rockiger. So geht es dann bis zum Schluss mehr oder weniger weiter. «All She Wrote» und «Tomcat» zeigen sich da etwas "eigenständiger".
Doch spätestens bei «This Heart Has A Ghost» sind die musikalischen Paten wieder voll zurück, um auch bis zum klar zu frühen Ende dieser full-lenght Scheibe (?) präsent zu bleiben. Obwohl das Ganze soweit ordentlich umgesetzt wurde, wenn auch soundmässig knapp nicht verzerrt (aber hört Euch mal ZZ Tops Scheibe «Mescalero» [2003] an!), findet sich ein fundamentaler Unterschied, der bereits thematisiert wurde. Gemeint ist hier natürlich das Hit-Potenzial, denn im Gegensatz zu Mr. Matney haben ZZ Top zig unsterbliche Hits geschrieben, und davon hört man auf «The Red Neck & The Red Man» reichlich wenig bis gar nichts.
Rockslave