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Vielleicht mangelt es mir inzwischen tatsächlich an der nötigen Flexibilität, wenn es um Genre-Schubladen geht, aber wo genau sich das "Psych" im angeblichen "Heavy Psych" dieser Truppe befinden soll, kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen, zumindest was den vierten Langdreher von MOON COVEN betrifft.
Viel eher klingt die Band aus Malmö, Schweden für mich wie ein kleines Geschwister von Wolfmother, das neben einer deutlichen Vorliebe für guten, alten Garage Rock (Blue Cheer, Dust, MC5…) ebenso starke Gefühle für Doom der alten Schule vorzuweisen hat. Allerdings muss ich hier gleich anfügen, dass der Doom-Faktor wirklich nur marginal vorhanden ist (ausser im lupenreinen Doom-Lehrstück «Behold The Serpent»!), denn insgesamt dominiert auf «Sun King» cooler, Fuzz-lastiger Stoner Rock mit ordentlicher Retro-Kante das Geschehen eindeutig.
Der leicht nölige Gesang von Frontmann/Gitarrist David Regn Leban mag anfangs zwar etwas eintönig und limitiert klingen, aber mit fortschreitender Spieldauer gewöhnt man sich selbst an die Tatsache, dass sogar Ozzy als gesangliches Vorbild dienen kann, und schon möchte man zu diesem Sound gar keine andere Stimme mehr hören. «Sun King» mag zwar angesichts der erdrückenden Konkurrenz im Stoner und Retro Rock Sektor nichts wirklich Weltbewegendes sein, aber es ist ohne jeden Zweifel ein solides, abwechslungsreiches Album mit ordentlich Schmackes, in das jeder geneigte Fan zumindest mal reinhören sollte. Ich jedenfalls habe mir aus dieser Sparte schon wesentlich seichtere und belanglosere Veröffentlichungen anhören dürfen.
Mirko B.