Swiss Hard Rock and Heavy Metal Magazine since 1999
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Metal Factory since 1999
Man schrieb das Jahr 1999, als sich der Vierer namens Morrigu das Zürcher Musikleben einverleibte und sich nowadays mit dem vierten Studio-Longplayer «In Turbulence» gestärkter denn je präsentiert.
Acht Tracks haben den sich den Weg auf «In Turbulence» erkämpft und positioniert. Soundmässig ist es sehr atmosphärischer, teilweise leicht progressiver und melodiöser Death Metalcore, gepaart mit doomigen und sehr melancholischen Songwriter Attributen. Die Produktion ist messerscharf, druckvoll und sauber. Das Cover-Artwork passt perfekt zur gezockten Mucke. «In Turbulence» glänzt mit sehr interessantem wie auch abwechslungsreichen Momenten, gut durchdacht und in Ton gebracht. Erinnert teilweise etwas an Amorphis, Dark Tranquillity, Desire, Thorns Of The Carrion, Morgion und Konsorten. Die Songs sind eher im Midtempo-Bereich anzusiedeln, also keine Blast- oder Grindorgien, nein, eher das tiefenentspannte Melodic Death Gegroove und dies abstrakt herrlich gespielt. Nebst distortionierten Gitarren sind auch akustisch gespielte Momente zu hören, gerifft und untermalt mit beiden Gitarren, die eine rhyhtmisch gehalten, die andere setzt zu Melodiebögen an, mit herrlichen, kurzen Soli angereichert. Nebst Geigenklängen und etwas Synthesizerboden stärkt es die Saitenfraktion, was dann auch etwas in folkige Sphären geht und Morrigu gut zu stehen kommt.
Die Drumpatterns wirbeln auf den Tombs und Cymbals, wie auch der Hi-Hat, unten bei den Double-Bass Drums gibts konstant im Midtempo gehaltene Schlagwerk Attacken, teils völlig losgelöst von den oberen gespielten Patterns. Der Bass zieht konsequent und konstant ebenfalls seine Läufe und zeigt sich als guter Part zu den beiden Gitarren. Die Leadvocals sind in leicht blackigem Touch gehalten, meist im leicht angeheiserten, guttural deathigen Shoutbereich, besitzen aber auch durchaus seltene Momente mit eingehauchter, klarer Stimmakrobatik. Elektra Amber versetzt mit ihrer glasklaren, reinen Stimme auf zwei Songs, «Omnia» und «Our World Collides», interessante Akzente, welche Morrigu sich tatsächlich überlegen sollten, dieses Joint-Venture so fortzusetzen, denn diese powervolle Mischung erzeugt einen unvergesslichen und sehr eigenständigen Touch im Morrigu-Sound. Weiter Anspieltipps wären da «The King Of Thieves», «Crowned From Your Fear» und «A Funeral Of Liberty». Morrigu gilt es nun zu erobern und entdecken, denn der Sound auf «In Turbulence» ist so vielseitig, was das Reinhören mit sehr viel Spass verbindet und ja, es darf ruhig geschrieben werden, ein Underground-Tipp, obschon die jahrelange Erfahrung daraus erschallt. Ein mutierender Geheimtipp.
Poldi