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Wenn eine Band aus einem Ort kommt der sich Salem nennt, dann ist alleine dieser Umstand schon fast die halbe Miete, aber eben nur die halbe.
Musikalisch mag das Dargebotene ja noch als absolut passabel durchgehen, der Mix aus Doom Rock der alten Schule im modernen Gewand und artverwandten Spielarten (siehe oben) funktioniert ja eigentlich wunderprächtig. Wenn da nicht der Gesang wäre. Zwar versucht sich der Sänger redlich daran, durch gelegentliche cleane Einschübe etwas Dynamik in seine Darbietung hinein zu bringen, aber genau diese Taktik erweist sich in Verbindung zu seinem sonst eintönigen Geschrei als genau die falsche. Doomige, sumpfige Rifforgien kombiniert mit Vocals, die man so eher aus Metalcore kennt? Ich weiss nicht, ob es an meinem fortgeschrittenen Alter liegt, dass ich das als miteinander absolut inkompatibel empfinde. Gut möglich, dass ich da irgendwie den Anschluss verpasst habe. Andererseits haben wir da aber noch die rein instrumentale Ebene, und da zeigen die Jungs aus Salem, Massachusetts, dass sie bei den verschiedenen Helden des Doom, Sludge und Stoner Rock genauestens hingehört haben. Die Riffs rollen schwer wie Donner aus den Boxen, stets entweder energiegeladen und ordentlich arschtretend oder aber bedrohlich und erdrückend, so wie es sich gehört. Insofern sehe ich mich jetzt in einem klassischen Zwiespalt, ich liebe zwar die Musik, aber der Gesang ist so gar nicht mein Ding. Wer bei den Klängen von Doom und Stoner Rock selig wird und sich hin und wieder auch etwas härteren Stoff aus dem Sludge Metal gibt, sollte hier unbedingt eine Hörprobe riskieren. Da ich mich gerade in einer eher friedlichen, konzilianten Phase befinde, fällt mein Urteil zu «Under The Blood Moon» dementsprechend milde aus.
Mirko B.