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Ich bin ein grosser Fan von Michael Schenker und trug damals einen grossen Rückenaufnäher mit dem MSG-Logo und der weissen Flying V. Wenn ich ehrlich bin, kannte ich als Träger dieses Aufnähers die Truppe noch gar nicht, aber das Logo fand ich dermassen geil, das musste einfach auf meine Jeans-Jacke.
Tja, was macht man nicht alles, wenn man jung ist?! Je mehr ich mich aber mit dem Schaffen des Hannoveraners beschäftigte, desto mehr tauchte ich in die musikalische Bandbreite des Gitarrenvirtuosen ein. Dabei war nicht immer alles berauschend, aber alleine was der Meister in den letzten Jahren mit seinem Michael Schenker Fest aufs Parkett legte, suchte Seinesgleichen. Ein Unterfangen, bei dem er all seine alten Sänger aus der Frühphase unter einen Hut packte und mit Gary Barden, Graham Bonnet und Robin McAuley sowie seinem Langzeit-Shouter Doogie White zwei Alben veröffentlichte. Die Tourneen dazu waren ein Eintauchen in die MSG-Zeit der frühen achtziger Jahre, welche mich immer wieder an meine Anfangszeiten mit dem Hard Rock erinnerten. Nun steht der neue Streich zur Veröffentlichung bereit, und, oh Überraschung, es ist nicht das Michael Schenker Fest, sondern die Michael Schenker Group, welche mit einem neuen Werk aufwartet und von Beginn bis am Schluss überzeugt. Schon der schnelle Opener «Drilled To Kill» mit Ralf Scheepers von Primal Fear am Gesang fasziniert mit tollen Gitarrenparts. Wie auch das von Joe Lynn Turner gesungene «Don't Die On Me Now», das problemlos auf einer der ersten MSG-Scheibe stehen könnte. Das furiose «Knight Of The Dead», das vom aktuellen Rainbow-Sänger Ronnie Romero (ehemals CoreLeoni) faszinierend eingesungen wurde und in welchem Michael immer wieder Regenbogen-Zitate einfliessen lässt, ist für Gänsehaut-Feeling prädestiniert.
Gefühlvoll ist «After The Rain», das von Produzent und Mad Max-Mastermind Michael Voss eingesungen wurde. Rockig und mit viel Deep Purple-Vibes erklingt «Devil’s Daughter». Mit viel Gefühl und in schleppendem Modus vorgetragen, entpuppt sich «Sail The Darkness» mit Ronnie als kleine Geheimwaffe. Rockig und mit viel Melodie ertönt «The Queen Of Thorns And Roses», das perfekt durch die Stimme von Michael Voss abgerundet wird. Neben dem einmal mehr fantastisch aufspielenden Michael sind es Barry Sparks am Bass sowie Steve Mann an der Gitarre und den Keyboards, die überzeugen. Wie auch Schlagzeuger Bodo Schopf und Simon Philipps, die von Brian Tichy unterstützt werden. Abwechslungsreich und mit lauter Hits präsentiert sich «Immortal», das selbst meine bis anhin absolute Lieblingsscheibe «Built To Destroy» in den Schatten stellt. Ergreifend entpuppt sich der Rocker «Sangria Morte» und die erste Nummer, die Michael geschrieben hatte, «In Search Of Peace And Mind». Diese schrieb Michael Schenker mit 15 Jahren in der heimischen Küche, erschien auf dem Scorpions-Werk «Lonesome Crow» und erstrahlt nun in neuem Glanz. Mister Schenker strotzt dabei vor Spielfreude, Ideenreichtum und Inspirationen. Dazu hat er das wohl beste Werk in seiner nunmehr fast 50 Jahre andauernden Karriere, mit all seinen Höhen und Tiefen, veröffentlicht. Und dies darf was bedeuten, wenn man für viele UFO-, Scorpions- und MSG-Klassiker mitverantwortlich war. Ein unglaubliches Album, das mich wahrlich "flasht" und begeistert!
Tinu