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Metal Factory since 1999
"Chaos ist gelegentlich nötig, um festgefahrene und erstarrte Strukturen aufzubrechen, dann ist neues Wachstum möglich"…! Dieses zeitlose Zitat der Schriftstellerin Eva S. Roth widerspiegelt den Werdegang von MYSTIC CIRCLE aus Deutschland, Ludwigshafen, Rheinland-Pfalz.
Seit ihrer Bandgründung im Jahre 1992 ist das Duo "Graf von Beelzebus", Marc Zimmer (Vocals/Guitar/Bass/Keyboards) und "A. Blackwar", Sven Meesters (Drums/Guitar/Keyboards) im wahrsten Sinne "mystisch" unterwegs, was Member-Rochaden und Combo-Auflösung-/Wiedervereinigung betreffen, sowie eine Diskographie mit Demos, Singles, Splits, EPs, Compilations und full-length wie Live-Alben, die allesamt eher im musikalischen Mittelmass hingen und teils fast schon in der Versenkung verschwanden. Zudem kam noch irritierend dazu, dass man mit Death Metal begann, danach in Gefilde des Dark Metals überging, dann zum Black Metal und zuletzt in den aktuellen Style von Black-/Death Metal übersiedelte. Eine Ausnahme machte jedoch der letzte Longplayer «Mystic Circle» (2022), der eine beachtliche Steigerung zu vorangegangenem Material markierte, bei Kritikern gute Noten erhielt und das wohlverstanden nach einer 16-jährigen Schaffenspause. Und nun liefert uns das Duo "Graf von Beelzebus" und "A. Blackwar" mit «Erzdämon» das neunte Studio-Album ab, was eine bravouröse Überraschung darstellt.
Der Vorgänger wird um einiges getoppt, auch wenn wieder kein absoluter Hit geschrieben wurde und die alte Schwäche des Songwritings nach wie vor besteht. Das neue Material von Mystic Circle ist nach wie vor chaotisch, jedoch vermag das Werk den Level von Brutalität zu steigern und verliert trotzdem nichts an Eingängigkeit. Vermehrt wurden auch herrlich inszenierte Dramatik-Spannungsbögen ausdrucksvoll hinzu gefügt, die für meine Begriffe ruhig bei jedem der neun Tracks Einzug hätten halten müssen. Ein grosses Highlight, so wie eine einschneidende Entscheidung der Band war, dass das Keyboard viel dezenter eingesetzt wird und für die richtigen Akzente in einer Dominanz aufhorchen, was die Guitar-Arbeit viel präsenter und eindrucksvoller erscheinen lässt. Ich glaube, man darf der Band zugestehen, dass sie wieder eine unbändige Kraft sind und diese untermauern, mit «Erzdämon» ein eigenständiges Album produziert zu haben, das erwachsen geworden ist, auch wenn Parallelen zu Bands wie den Briten Cradle Of Filth oder den Norwegern Dimmu Borgir nicht von der Hand zu weisen sind.
Marco