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Italienische Metal-Bands haben in der letzten Dekade ordentlich an Boden gut gemacht, und man braucht sich für Bands wie Rhapsody Of Fire, Lacuna Coil oder Arthemis im CD-Regal nicht zu schämen.
Soweit ist, zumindest was ihr Ruf angeht, die 2007 in Pesaro gegründete Symphonic Death Metal-Band Nightland allerdings noch nicht. Hierzulande sind sie ein relativ unbeschriebenes Blatt, obwohl die Band bereits zwei EPs und Studioalben veröffentlicht hat. Ziemlich genau zwei Jahre nach dem letzten Album «Umbra Astra Luna» liefert das Quartett um Sänger, Gitarrist und Orchestrator Ludovico Cioffi mit «The Great Nothing» ein solide produziertes Werk ab, das handwerklich überzeugt, was nicht alleine an Cioffis grimmigen Growls, sondern auch an den ordentlich arrangierten Chören, der melodischen Gitarrenarbeit und den treffsicher eingebauten Double-Bass Drum-Salven liegt. Das 48 Minuten lange Werk umfasst acht Songs, darunter den dreiteiligen Titelsong, der zugleich als Rausschmeisser dient und mit einer Spielzeit von satten fünfzehn Minuten auftrumpft. «The Great Nothing» wirkt durchdacht, ausgereift und hört sich nicht nach der Billigkopie einer stilprägenden Band an. Wer das schafft, hat doch irgendwas richtig gemacht. Hinzu kommen Melodien, die im Gehörgang hängen bleiben.
Dabei treffen die Charaktere des Symphonic Metals und Melodic Death Metals aufeinander, die gemeinsam viel brauchbaren Output ergeben. Die Platte ist wirklich gut gemacht, auch wenn die ganz grossen und aussergewöhnlichen Momente fehlen. Heraus zu heben wäre aber neben dem dicht inszenierten Opener «The Conjunction Of Benetnash» vor allem das zehnminütige Epos «Shade Of A Lowering Star», das mit der Interaktion von Growls und eindrucksvollen Chören, den Tempowechseln sowie der Melodik der Gitarren überzeugt – ein Song, der alle Facetten des Genres bedient. Auch das Instrumental «101 Megaparsecs», das atmosphärisch und gänzlich ohne metallische Einheiten auskommt, strahlt seinen Reiz aus und lässt Frodo Beutlin vor dem inneren Auge wieder einmal durchs Auenland stapfen. «For Once My Name» darf in der Runde nicht fehlen, da der Track erst kürzlich als Appetizer online gestellt wurde. Nightland haben ordentlich geackert, was sich positiv auf die Songs und die Produktion niederschlägt. Somit steht auch einer Kaufempfehlung nichts im Weg!
Oliver H.