Das zehnte Album «Remains Of A Dead World» markiert eine entschlossene Rückkehr zu den musikalischen Wurzeln und gilt bereits in Vorfeld als eines der besten Werke, ihrer mittlerweile 23-jährigen Karriere. «Remains Of A Dead World» ist eine kraftvolle Mischung aus unerbittlichen Riffs, aufsteigenden Melodien und brutalem Gesang. Der Titeltrack und «Euphoria Within Chaos» sind Parade-Beispiele für diese Mischung, mit massiven Riffs und ätherischen Melodien, die den charakteristischen Stil der Band hervorheben.

Der neue Shouter Konstantinos Togas fügt sich nahtlos in das Material ein und liefert eine Performance ab, die Aggression und Melodie vereint, was ihn zu einem herausragenden Frontmann von Nightrage macht. Tracks wie «A Throne Of Melancholy» und «Persevere Through Adversity» hingegen, sorgen mit ihren riesigen Refrains und einprägsamen Hooks für ein eher hymnisches Gefühl. Diese Songs demonstrieren Nightrages Fähigkeit, Melodien zu erschaffen, die noch lange nach dem Ende des Albums nachklingen.

Die herausragenden Titel «Nocturnal Thorns» und «Dark Light» nehmen die Zuhörer mit auf eine Reise in düstereres, etwas progressiveres Terrain und stellen die Vielseitigkeit und Tiefe der Band unter Beweis. Die Gitarristen Marios Iliopoulos und Magnus Söderman demonstrieren einmal mehr, dass sie ein beeindruckendes Songwriter-Duo sind. Ihre Chemie ist in jedem Track offensichtlich und verbindet komplizierte Riffs mit kraftvollen Harmonien. Die Rhythmus-Gruppe mit George Stamoglou am Schlagzeug sowie Francisco Escalona am Bass sorgt für ein dynamisches und energiegeladenes Fundament und treibt die Musik mit Präzision wie Intensität voran.

Textlich beschäftigt sich das Album mit Themen des ökologischen und gesellschaftlichen Verfalls und reflektiert die Folgen menschlichen Handelns. Aufgenommen wurde «Remains Of A Dead World» im "Devasoundz Studio" in Athen, Griechenland, wo der ehemalige Bandkollege Fotis Benardo die Produktion übernahm. Benardos Erfahrung mit Bands wie Rotting Christ, Septicflesh und Nightfall sorgt für eine ausgefeilte und dennoch heftige Produktion, die die Essenz des Sounds von Nightrage einfängt. Damit hat man erneut bewiesen, auf der Höhe des Könnens zu stehen und ein Album abgeliefert hat, welches die Zeit hoffentlich überdauern wird.
Oliver H.