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Ein Blick auf das Gründungs-Jahr der deutschen Black Metal Institution NOCTE OBDUCTA macht wieder einmal deutlich klar, dass man nicht mehr der Jüngste ist. Dreissig Jahre sind die Mainzer schon aktiv und mit «Karwoche» wird bereits Album Nummer vierzehn (laut Presseinfo, denn laut Metal-Archives sind es nur deren dreizehn) unter die hungrige Meute verteilt.
Nocte Obducta haben sich ja eigentlich nie wirklich Grenzen gesetzt, immer verschiedene Einflüsse auf ihren Alben gehabt und in Verbindung mit den poetischen Lyrics sowie geheimnisvollen Albentiteln sich von der elitären Black Metal Szene abgewandt. Das ändert sich natürlich auch auf dem neusten Album nicht. Der Opener «Sonne der Toten» kommt allerdings ziemlich räudig und punkig um die Ecke, wobei die analoge Produktion gut in das Gesamtbild passt. Natürlich dürfen die bekannten melancholischen Melodiebögen, die Nocte Obducta auszeichnen, nicht fehlen. «Drei Gemeuchelte Sommer» (wie kommt man auf solche Songtitel?) ist zum Beispiel ein abwechslungsreicher, bitterböser Knaller.
Ein Highlight neben dem langsamen «Birkenpech», und der Mix aus unwiderstehlichen Melodien, der Kälte der Produktion, die atmosphärischen Elemente und letztlich die geschickte Spielerei mit dem Tempo machen «Karwoche» zu einem Album, das auch nach dem x-ten Umlauf nicht langweilig wird. Wer mit Nocte Obducta bisher nichts anfangen konnte, dürfte auch mit dem neusten Streich «Karwoche (Die Sonne der Toten pulsiert)» nicht glücklich werden. Fans der Band können sich hingegen auf ein saustarkes Teil freuen, und wer die Combo bisher nicht kannte, aber Truppen wie Imperium Dekadenz oder Lunar Aurora mag, sollte hier unbedingt ein Ohr voll riskieren.
Rönu