Zum Teil könnten die Gitarren zwar noch etwas härter in Szene gesetzt werden, aber das ist definitiv Kritik auf hohem Niveau. Am schönsten ist bei Nova Luna, dass Mattia Martin genau weiss, wie er seine Stimme einsetzen muss, damit sie Zuhörer:innen nicht nervt. Davon könnten sich einige seiner Landsleute eine grosse Scheibe abschneiden. Zudem wagt sich der Sänger beim Songwriting auch mal an entspannte Momente, wie etwa bei «World Of Truth», heran. Das zeigt, dass hier tatsächlich musikalische Offenheit herrscht. Und wenn er musikalisch mal à la Dream Theater etwas abschweift, findet er den Dreh immer wieder, um einen wieder abzuholen. So etwa bei «Lost In The Sky» oder beim modernen «Save You (This Time)». Unter dem Strich ist dem Italiener damit ein kleines Meisterwerk gelungen, das Freunde von leichtem Prog Metal gerne antesten sollten. Zumindest, wenn sie auch mal ruhige Momente und nicht zu heftige musikalische Eskapaden mögen. Wer zudem gerne mal in eine melancholische Stimmung abtaucht, wird mit «Black Stained Sun» garantiert glücklich. «Nova Vita» ist ein gutes Album, das mir aber trotz seiner Klasse (noch) zu wenig vermittelt. Das ist auch der einzige Grund, wieso ich keine Punktzahl über neun vergebe. Dazu löst bei mir dieses Werk schlicht zu wenig Euphorie aus. Musikalisch ist es aber definitiv Aufsehen erregend.
Roger W.