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What a blast! «Dying Of Everything», das bereits zwölfte Album der Kalifornier, brettert in der altehrwürdigen Tradition der frühen Obituary Klassiker «Slowly We Rot» sowie «Cause Of Death» und behält dabei den Killer-Studiosound bei, den die Band seit dem 2017er Output «Obituary» im eigenen Studio perfektioniert hat.
Erste bombastische Ergebnisse liess der Vierer bereits mit der Lead-Single «The Wrong Time», die mit einem knallenden Midtempo-Groove aufwartet und der Veröffentlichung des genial unblutigen Cover-Artworks vom Stapel. Der Titeltrack «Dying Of Everything» rühmt sich derweil mit strafenden Riffs, und die dritte Single des Albums, «My Will To Live», ist ein totaler Schädelbrecher. «By The Dawn» und «Weaponize The Hate» bewegen sich in der Zeit krachend rückwärts. Die stämmigen Drums und Bässe dröhnen und brennen, während die Gitarren die Überreste zu Brei zermahlen. Obituary besitzen die Fähigkeit, extreme Spannung in der Musik zu erzeugen. Man spürt, wie es auf den Rand zurast, bevor es langsam in den Abgrund übergeht. Die Gitarrensoli tragen zur Dimension und Reichweite jedes Songs bei und sind perfekt abgestimmt.
Die gequälten, unverkennbaren Vocals runden den Sound traditionell ab. Track für Track festigen Obituary ihr Vermächtnis als Death Metal Institution und produzieren sogar einige der härtesten Riffs ihrer Karriere. Was beim Whiskey der Leitspruch, scheint auch auf das Quartett aus den USA zuzutreffen. Der Tross um John und Donald Tardy wird im Alter immer besser. Eigentlich erstaunlich, dass eine Band, die es seit den 80ern gibt, einige ihrer besten Werke in den 2020ern abliefert. Doch genau dies ist Obituary durch ihre do-it-yourself Attitüde und Leidenschaft zur Musik gelungen. Sänger John Tardy sagte einmal, dass es auf den Spass bei der Arbeit ankomme und bei der Produktion von «Dying Of Everything» scheint die Todesschwadron mehr Spass denn je gehabt zu haben. Ein Meisterwerk im Segment Todesmetall!
Oliver H.