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Einheitliche Kleidung ist ja im Metal nichts Neues, und auch die Jungs von Obscura machen da keine Ausnahme. Sie tragen gerne schwarz, doch der Einheitsbrei findet spätestens bei ihrer Musik ein abruptes Ende.
Ihr sechstes Studioalbum «A Valediction» markiert in mehrfacher Hinsicht einen Neubeginn und Griff in die Retrokiste. Letzteres nicht zuletzt dank der beiden Rückkehrer Jeroen Paul Thesseling (Bass) und Christian Münzner (Gitarre), die schon zwischen 2007 und 2014 der Band zu deftigem Sound verhalfen. «A Valediction» enthält rein vom Anhören her, einige der geradlinigsten Songs, die der Vierer in seiner ganzen Karriere komponiert hat. Natürlich lassen die Musiker, wie immer, reichlich kompositorische und spielerische Gadgets durchblitzen. Umso frischer klingt der Start ins neue Material, angefangen bei «Forsaken»,«Solaris» und dem Titeltrack «A Valediction», die ein wenig schneller im Schädel hängen bleiben als der relativ vertrackte Mittelteil des Albums mit «In Unity» und «The Beyond», wobei sich dazwischen auch noch der heftig böse Kracher «Devoured Usurper» rein geschmuggelt hat. Dazu bescheinigt Mastermind Steffen Kummerer für einen Sekundenbruchteil wahre Glam Rock Qualitäten, doch der Funke 80's-Flair kommt bei «When Stars Collide» in erster Linie durch den Gastbeitrag von Soilwork und The Night Flight Orchestra Sänger Björn Strid zustande. Es handelt sich gleichzeitig auch um den einzigen offensichtlichen "Hit" der Platte, mit dem sich für Obscura ein Kreis schliesst und jede Menge neuer Türen öffnen dürfte. «A Valediction» abgerundet und den nötigen Schliff verpasst hat Fredrik Nordström in seinem Studio "Fredman", in dem auch ein Teil der Aufnahmen gemacht wurden und der für einen organischen Sound gesorgt hat, was bei der Produktion hochtechnischer Musik doch eher selten vorkommt. Grundsätzlich wirkt das ganze Album sehr unbekümmert wie frei, und die Langrille macht Bock auf die Zukunft der Tech Death Metaller, die doch einen gewissen Vorzeige-Status innehaben.
Oliver H.