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Eine Scheibe wie diese erfüllt natürlich einen ollen Doomkopp wie mich mit grosser Freude, zumal es sich dabei erst noch um das Debüt einer Band handelt, die gerade mal vier Jahre auf dem Buckel hat.
Gut, wenn ich mir die grauen Rauschebärte zumindest der Rhythmus-Fraktion so ansehe (Jon May - Drums, Jason Ker - Bass), dann gehe ich mal davon aus, dass es sich bei diesen drei Musikern aus Melbourne um keine Greenhorns handelt, den wesentlich jünger aussehenden Sänger/Gitarristen Peter Willmott miteingeschlossen. Das hört man der Scheibe folgerichtig auch sehr gut an. Da klingt nichts gekünstelt oder kitschig, der Doom von OCEANLORD ist so authentisch wie er nur sein kann, trotz aller Heftigkeit wie Heavyness stets melodisch und im genau richtigen Masse melancholisch. Und genau wie ihre Landsleute und "brothers in crime" Witchskull, dem legendären Heavy Doom Rock Trio aus Canberra, setzt auch diese Band auf Effizienz.
Trotz der basischen Instrumentierung und des Fehlens jeglichen Schnickschnacks, wie zum Beispiel ein Orchester aus der Dose, füllen Gesang, Gitarre, Drums und ein ordentlich verzerrter Bass (Big Muff rules!) jede noch so kleine Soundlücke aus, da sitzt jeder Ton, jeder Schlag und jede Note. Insbesondere «Siren», der einzig wirklich ruhige Track auf der Scheibe, zeigt eindrücklich, wie intensiv ein Trio klingen kann, wenn es denn die zur Verfügung stehenden Mittel geschickt einsetzt. Auf dieser Scheibe trifft der Weltschmerz von Count Raven auf die bittersüsse Melancholie von Solitude Aeturnus und das feine Gespür für packende Melodien von Bands wie Doomsword oder Year Of The Goat. Für Fans der genannten Bands erübrigt sich ein Probehören eigentlich schon, sprich holt Euch «Kingdom Cold» und geniesst es in vollen Zügen.
Mirko B.