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Mehr als ein Jahrzehnt ist seit der Veröffentlichung des Debüt-Albums «Aetherial» vergangen, und bis heute hat sich viel verändert. Nach der Rekrutierung von Cammie Gilbert (jetzt Gilbert-Beverly) im Jahr 2014 nahm die Entwicklung von OCEANS OF SLUMBER einen natürlichen Aufwärtstrend, der durch die äusserst positiven Reaktionen auf das zweite Album «Winter» (2016) noch verstärkt wurde.
Als Meister düsterer Brutalität und des melancholischen Songwritings überwanden Oceans Of Slumber die üblichen Genre-Grenzen und bevorzugten einen progressiven wie grenzenlosen Ansatz. Mit jedem weiteren Album gewann die Kombination von Gründer, Schlagzeuger, Pianist und Hauptsongwriter Dobber Beverly mit Cammies charismatischer Präsenz und elegantem, sonorem Gesang eine breite Anerkennung und eine internationale Fangemeinde. Album Nummer 5, «Starlight & Ash», zog jedoch den Zorn der grossen Plattenfirmen auf sich, die eher einfallslos auf mehr vom Gleichen hofften. So trennten sich die Wege von Band und Label, was dazu führte, dass Oceans Of Slumber eine neue Beziehung mit dem aufgeschlossenen Label Season Of Mist eingingen.
Mit ihrem brandneuen Studio-Album «Where Gods Fear To Speak» verzichtet die Truppe auf die üblichen modernen Metal-Sounds zugunsten einer überwältigenden Wall Of Sound Produktion. Wenn Songs wie der donnernde Titeltrack und das ausufernde «Don't Come Back From Hell Empty Handed» ihren mäandernden, bösartigen Zauber ausüben, springt jedes Instrument mit laserartiger Klarheit hervor, und die enorme, emotionale Kraft, die Dobbers und Cammies Texten zugrunde liegt, wird fesselnd in den Vordergrund gerückt. Herausragende Tracks wie «The Given Dream» und «Poem Of Ecstasy» zeigen den sich immer noch entwickelnden Kernsound von Oceans Of Slumber, mit schwebenden Melodien und einer atemberaubenden Dynamik.
Die zehn Songs wurden mit dem Studioguru Joel Hamilton in den "Audiovision Studios" in Bogota produziert. «Where Gods Fear To Speak» beweist, dass sich Oceans Of Slumber auch von gelegentlichen Rückschlägen nicht von ihrem kreativen Weg abbringen lassen. Es ist sowohl das härteste, als auch das ausgefeilteste Album, das sie bisher gemacht haben, und es deckt alle Grundlagen ab, um eine emotionale, lebensbejahende musikalische Reise wie keine andere zu liefern. Manche werden es lieben, andere vielleicht nicht. Klar ist aber, dass Oceans Of Slumber eine gewaltige Kraft bleiben, mit der man rechnen muss – «When Gods Fear To Speak» könnte ihre künftige Visitenkarte sein.
Oliver H.