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Wer mit bulgarischen Metal-Bands protzen will, muss sich doch schon ziemlich gut damit auskennen. Das Land ist bis dato nicht unbedingt bekannt dafür, Truppen der härteren Gangart am Fliessband raus zu hauen. Jedoch gibt es sie!
Odd Crew nennt sich eine davon, und der Vierer hat bisher bereits fünf Alben fertig gestellt. Mit ihrem neuen Werk «Dark Matters (Part I)» soll sich ihr Sound nun über den ganzen Kontinent verbreiten. Ziemlich ambitioniert, aber die Band hat sich hohe Ziele gesetzt, denn angeblich haben sie schon Songmaterial, das bis zu «Dark Matters (Part IV) reicht, nun denn. Musikalisch merkt man der Truppe an, dass sie einiges an Erfahrung mitbringt. Ihr Sound liegt irgendwo zwischen Black Sabbath und episch progressiven Zügen der Marke Evergrey. Viel Emotionalität wird sicher durch Sänger Vasil Raykov in die Songs geworfen, der neben den tiefer gestimmten wie düster ausgerichteten Gitarren-Riffs und Soli von Gitarrist Vasil Parvanovski glänzt.
Die Tracks knacken oft die Marke von sieben Minuten, die es jedoch braucht, um die Spannungsbögen zu erhalten. Das zieht sich wie ein roter Faden durch die acht Songs hindurch. Zwischen heavy Riffs und klaren Songstrukturen finden sich immer wieder Breaks, die allzu viel Tempo unmöglich machen. Odd Crew lassen sich nicht gerne schubladisieren, was durch ihre Musik auch nicht wirklich möglich wird. «Dark Matters (Part I)» lässt viele Freiheiten zu. Einmal eher Stoner-Anleihen, dann wieder der Doom-Basis verfallen, gemischt mit viel Progressivität. Die Bulgaren liefern den Soundtrack für melancholische Momente, der dennoch zum Stimmungshoch verhilft. Das ist ein Spagat, den das Quartett tadellos beherrscht.
Oliver H.