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Von OKKULTIST aus Lissabon, der Hauptstadt von Portugal, gibt es wieder ein Lebenszeichen in Form des zweiten Lomgplayers «O.M.E.N.»!
Kurz nach dem Gründungsjahr 2016 veröffentlichten die "Lisboetas", wie die Einwohner Lissabons genannt werden, ihre Debüt-EP 2017 «Eye Of The Beholder», vorauf im Jahr 2019 das erste full-lengt Debüt «Reinventing Evil» folgte. Diese drei Veröffentlichungen, «O.M.E.N.» inbegriffen, zelebrieren einen ungeschliffenen rohen Oldschool Death Metal mit einer Anleihens-Prise von eigenständigem Black Metal, der düster und abwechslungsreich daher kommt und zeigt, dass die Members von Okkultist ihr Handwerk verstehen und beherrschen.
Das vollständige Line-up von Okkultist ist aktuell Beatriz Mariano (Vocals), Leander Sandmeier (Guitars), João Corceiro (Guitars), David J. Rodrigues (Bass) und Eduardo Sinatra (Drums). Die häufig genannten Parallelen zu den Schweden von Arch Enemy sind nicht nur wegen ihrem teils angeschwärzten Melodic Death Metal präsent, sondern, und das vor allem wegen der Vocals, die auch bei Okkultist von einer Frau besetzt sind. Mit Beatriz Mariano, die in Sachen Performance und einer Standfestigkeit von variablen Gesangslinien im Zentrum steht, profitieren nicht nur die restlichen Members, sondern werden durch dieses Energiebündel noch zusätzlich zu Höchstleistungen animiert, was zum Ergebnis führt, dass mit «O.M.E.N.» fast alles richtig gemacht wurde, fast alles!
Die technisch versierte Saitenfraktion nimmt für mein Empfinden zu viel skandinavische Einflüsse, vorab aus dem Melodic Death Metal, in ihre Kompositionen auf, wodurch eine Ziellosigkeit in den Songstrukturen entsteht und die Eingängigkeit für eigene Inspirationen im Songgefüge vermissen lässt. Ein wenig mehr Eigenständigkeit auf «O.M.E.N.» in Form von Weiterentwicklung hätte ich schon erwartet, denn das Zeugs hat das Quintett allemal dazu! Auf Tracks wie «9th Layer Of The Abyss» oder «Meet Me In Hell» zeigen die "Lisboetas", dass sie auch ohne schwedische Elemente auskommen und ihre eigenen Schaffens-Ideen modern sowie ohne Skrupel umsetzen können, was zweifelsohne gefällt: Starkes Album, starke Besetzung, starker Eindruck! "Develop more independence and then something big will emerge".
Marco