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Der Fünfer Omnium Gatherum gilt nicht gerade als das Überraschungsei der Branche. In jüngerer Zeit haben sich die Finnen jedoch als sichere Bank in Sachen Melodic Death Metal mit leicht progressiver Schlagseite bewährt.
Nennenswerte Stilbrüche haben die Barden aus dem hohen Norden bis dato nicht begangen, und einen solchen erlauben sie sich auch auf ihrem neuen Machwerk «Origin» nicht. Trotzdem verblüfft die Langrille nach 25 Jahren wegen ihres verboten hohen Pop-Appeals. Frontmann Jukka Pelkonen hat sich alle Freiräume für seine Growls genommen. «Prime» deutet schon darauf hin, wie gut sich Omnium Gatherum die Produktionsprinzipien diverser AOR-Heroen wie Journey oder Boston verinnerlicht haben. «Origin» ist zum grössten Teil eine Platte, die den Vocals Tribut zollt. So erstaunt es auch nicht, dass sich Gitarrist und Mitbegründer Markus Vanhala mit Spitzenkompositionen wie dem dezent an neuere Amorphis-Tracks erinnernden «Paragon», dem rockigen «Fortitude» und dem neunminütigen Progressive-Knaller «Solemn» rühmt. Es scheint, dass die Band mit «Origin» den schon starken Vorgänger «The Burning Cold» (2018) mühelos in den Schatten stellt. Die neun Song starke Platte vermag absolut zu überzeugen und Omnium Gatherum scheinen nach einem Vierteljahrhundert am Zenit ihres Schaffens angekommen zu sein. Man darf sich sogar hinter vorgehaltener Hand die kritische Frage erlauben, was nach dieser Chart-tauglichen, aber dennoch höchst ambitionierten Melodic Death Langrille noch kommen soll. Für alle Fälle hat sich der Trupp schon mal eine nicht ganz ernst gemeinte Genre-Bezeichnung ausgedacht - "AORDM". Dies steht nämlich für "Adult Oriented Death Metal" - treffender hätte man es nicht formulieren können.
Oliver H.