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Einen ungewöhnlichen Stilmix präsentieren uns die Spanier ORION CHILD. Auf der Grundlage von Power Metal mischen sie in ihren Sound laufend Death Metal ein – oder umgekehrt. So etwas habe ich bisher noch nie gehört. Und ja, das Experiment funktioniert über weite Längen des Albums gut.
Leider schaffen es die Spanier jedoch nicht, trotz innovativer Ideen, die Spannung über die gesamte Album-Länge aufrecht zu erhalten. Und dies trotz einem Gastbeitrag von Ronnie Romero. Der Einstieg gelingt mit dem Intro aber hervorragend. Dieser gleicht einem Soundtrack, den man von Achterbahnen her kennt, und bei dem es rasant los geht, sobald die Musik verklungen ist. Entsprechend in die Vollen gehen danach auch gleich Orion Child. Auf die Death Metal Strophe mit einem kurzen Power Metal Teil folgt der hymnische Refrain. Allerdings merkt man, dass Sänger Victor Hernandez in den Höhen klar an seine Grenzen stösst und dort etwas dünn klingt. Trotzdem macht das noch grossen Spass, zumal die Growls von Gitarrist Jones fast gleichberechtigt auftauchen.
Zudem klingt alles wie aus einem Guss und trotzdem leicht progressiv. Hier merkt man, über welch grosses Können die sechs Spanier verfügen, und in den folgenden Liedern werden schwelgerische Melodien mit Dampf und Riffs unterbrochen. Dieses Album begeistert entsprechend zunächst, wirkt aber mit zunehmenden Hördurchgängen ermüdend. Das ist schade ob dem Stilmix. Zudem finden sich Frequenzen, in denen Hernandez im Positiven wie im Negativen wie Tobias Sammet (Avantasia / Edguy) klingt. Orion Child möchten mit «Aesthesis» sicher einige Ausrufezeichen setzen, und das ist ihnen definitiv gelungen. Wie viele es davon aber tatsächlich sind, muss jeder Zuhörer für sich selber entscheiden.
Roger W.