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Der zwölfte Longplayer namens «Beyond The Macabre» der Schweden Death Titanen Paganizer aus Gamleby, Kalmar, im Jahre 1998 gegründet und seither gnadenlos wie unentwegt unterwegs, liegt vor. Wahre Urgesteine, nicht? Wer wagt es hier zu widersprechen?
Eben, huste ich doch mal deutlich "goil" vor mich hin und her, rülpse mir den letzten genussvollen Hopfen aus dem Ranzen und widme meine Lauscher den zehn Tracks von «Beyond The Macabre» und versuche konzentriert sowie neutral zu beurteilen, beziehungsweise Euch auf den richtigen Pfad des Lebens zu lotsen, sofern nicht bereits aller Hopfen und Weizen vorher schon verloren gegangen ist. Na ja, bei mir hängt und gibt sich die Balance wieder mal vor sich herschwingend. Auch hier wird weiterentwickelter Schweden Death zelebriert, so à la Grave, Vomitory, Dismember, Entombed, Desultory, Bloodbath, Unleashed, Entrails und Konsorten. Ist denn oldschooliger Schweden Death gleich Schweden Death? Nicht zwingend, denn es kommt auf die gezockten Nuancen an, welche jede - und wirklich jede - dieser Combos innig mit satanisch-höllischer Liebe pflegt und hegt und auf eben diese Nuancen kommt es hierbei an. Gecheckt? Well, weiter geht es im Holpertakt und zwar im positiven Sinne gedeicht, gell. Ja, sogar leichte Autopsy, Obituary, Jungle Rot, Lik und Asphyx Anlehnungen sind ebenfalls auszumachen.
Nun, die beiden Gitarren von Rogga Johannsson und Kjetil Lynghaug sind wie üblich dumpf distortioniert im Riffing, teils auch mit sehr groovigen Riffings wie speedig-thrashige Rispelübungen ausgestattet und gepaart mit melodiösen Lines sowie dazugefügten Soli vom vorhin benannten Kjetil Lynghaug. Geblastet und double-drum-gebasselt wird von Matte Fiebig ebenfalls heftig, ohne sich jedoch grundlos zu verzetteln. Nein, dafür schön dosiert und passend ins Songwriting eingefügt. Die Snare hämmert unentwegt, die Cymbals und Toms werden bei Gelegenheit auch bedient, doch meist geht es klar und straight einfach nach vorne ab. Der Bass von Martin Klasen wummert erstaunlich klar und ebenfalls mit melodiösen Lines hervor, was auch so eine der vielen Nuancen im Gesamtsound von Paganizer ist, die sich damit auszeichnen dürfen und können. Zu guter Letzt noch die heisere, klar verständliche und gutturale Vokal-Akrobatik von wiederum Rogga Johansson, die hervorragend zu «Beyond The Macabre» passt, wie auch das mystisch in blau getünchte Cover-Artwork und die satte, druckvolle sowie klare Produktion. Anspiel-Tipps wären hier «Left Behind The Rot», «Sleepwalker», «Raving Rhymes Of Rot», «Menschenfresser» und das Bolt Thrower Cover «Unpeaceful End», wo sogar der gute Karl Willets mit von der Partie ist. Tja, so enden die Feinheiten genussvoll und passend.
Poldi