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Eins vorweg, ja, ich bin ein Pearl Jam Fanboy der ersten Stunde, aber das macht mich nun nicht automatisch zum Schreiber mit einer rosa Brille, sondern, nach all den Jahren, wohl eher zu einem sehr kritischen Zuhörer.
Es ist unbestritten, dass die Veteranen des Grunge mit ihren ersten drei Album Meisterwerke der Musik geschaffen haben, indem sie den Zeitgeist einer ganzen Generation perfekt eingefangen haben. Dann ist das passiert, was mit uns allen geschieht: wir werden älter! Die jugendliche Wut verschwindet zusehends, und man sieht die Welt mit anderen Augen, nicht minder kritisch, aber erfahrener. So hat sich auch die Musik von Pearl Jam logischerweise verändert.
Ihre Fans sind mitgegangen, einige haben sich von ihnen abgewendet, neue sind dazu gekommen, viele sind geblieben, und dies mit der immer gleichen Freude und zusätzlicher Angst, wie ein neues Album denn nun klingen würde. Bei «Dark Matter» war das bei mir genau gleich. Die ersten beiden Singles «Dark Matter» und «Running» haben mich zunächst noch nicht berührt. Erst «Wreckage» als dritte Single hat mir den Zugang zum kurz darauf erschienenen Album gewährt. Mir wurde dabei bewusst, dass meine Helden mittlerweile in der Liga ihrer Vorbilder spielen.
Das Songwriting ist geprägt von Einflüssen wie Tom Petty, Bruce Springsteen oder gar Neil Young. Trotzdem haben die Herren es geschafft, Parallelen zu ihren besten Zeiten zu schaffen. Die Songs sind tiefgründig und vielschichtig. Es braucht aber Zeit, Musse und Offenheit, einer zu respektierenden Band die volle Aufmerksamkeit zu schenken, das Ganze wachsen zu lassen und zu erkennen, was für grossartige Musik hier geschaffen wurde. Und ja, ein zweites «Ten» dürfen wir nicht erwarten, denn auch Herr Vetter wird Ende dieses Jahres mittlerweile stolze sechzig Jahre alt.
Pat