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Hochinteressantes Konzept, einzigartige Musik, österreichischer Dialekt. All dies bieten PERCHTA auf ihrem zweiten Album. Im Zentrum steht hier die Weiblichkeit in all ihren Facetten, sei es als Mutter, Hebamme oder Themen wie Gewalt, Sexualität oder Verlust. Themen, die im Metal nicht alltäglich sind, aber absolut in dessen offene Mentalität und in die heutige Zeit passen.
Musikalisch vielschichtiger Black Metal mit mächtig Folk ist der Soundtrack dazu. Der Tiroler Dialekt verlangt einem allerdings einiges ab, und man muss manchmal schon sehr genau hinhören oder mehre Male wiederholen um zu verstehen, was Sängerin Julia da genau singt. Im Klargesang geht das, bei den Screams benötigt man schon ein feines Gehör. Das bei Perchta ein Hackbrett (ja richtig gelesen!) eine gewichtige Rolle spielt, zeigt schon der Opener «Vom Verlanga», ein langsam aufbauender, fast schon episch anmutender Black Metal Song.
Auch Titel wie «Hebamm» oder «Wehenkanon» funktionieren mit dieser einzigartigen Kombination, garniert mit eingängigen Parts und Chören. Noch fehlt der Band etwas die Konstanz, denn es gibt auch weniger gelungene Songs wie das kurze «Ausbruch», das zu lange Zwischenspiel «Heiliges Bluat» oder das zu experimentelle «Langtuttin und Stampa». Trotzdem fesselt einen die Musik irgendwie und «D'Muata» als ganzes Album verlangt förmlich nach einem weiteren Durchgang.
Wenn Perchta es schaffen, die Ausfälle nächstes Mal zu eliminieren, liegt ein echter Kracher drin. Perchtas neuestes Werk ist manchmal komplex, manchmal überraschend und abwechslungsreich, erzeugt dadurch aber auch eine exzellente Langzeit-Wirkung, weil man nach jedem Durchlauf wieder neue Details entdecken kann. In gewisser Weise erinnern die Österreicher an Myrkur, allerdings deutlich heimatverbundener, will heissen deren nordische Atmosphäre wird durch typische Tiroler Elemente ersetzt.
Rönu