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Während heutzutage in der Öffentlichkeit die Abkürzung "LGBT" häufiger als vieles andere zu sein scheint, hat sich in der Rock-Szene eine weitere Abkürzung langsam aber sicher Gehör verschafft. Der Rede ist von "PCATBS", was natürlich für "PHIL CAMPBELL AND THE BASTARD SONS" steht. Seit dem Ableben von Motörhead im Dezember 2015 hat der ehemalige Lead-Gitarrist, zusammen mit seinen drei Söhnen Todd, Dane und Tyla, eine neue Top-Combo etabliert.
Basierend auf der DNA der Motörköppe (wen wunderts?!) sind seit 2018 zwei full-lenght Alben entstanden, die amtlich rocken. Dass das Ganze auch live funktioniert, machte sich bald bemerkbar, und die ersten offiziell erschienenen Live-Tracks, die im Herbst 2016 tatsächlich "bei uns" im Solothurner Kult-Konzertlokal "Kofmehl " aufgezeichnet wurden, belegen das deutlich. Heuer spielten PCATBS mitunter auch am "Sweden Rock Festival" und am "River Side Festival", wo man jeweils mit einem Motörhead Tribute-Set dem unvergessenen Lemmy Kilmister huldigte. Das eigene Songmaterial wurde derweil aber keinesfalls vernachlässigt, und mit «Kings Of The Asylum» hat die Truppe nun elf brandneue Kracher am Start, die studiomässig erstmals vom neuen Frontmann Joel Peters eingesungen wurden, der Neil Starr (den ich noch mochte) anfangs 2022 ablöste. Damit wurde vor allem die Live-Power gestärkt.
Schon der Opener «Walking In Circles» macht deutlich, dass es nach wie vor nur eine Marschrichtung gibt, nämlich volle Pulle nach vorne. Bei «Too Much Is Never Enough» trieft es anschliessend nur so vor..., genau! Und dass man sich «Strike The Match» auch gut mit Blackie Lawless vorstellen könnte, erübrigt dabei jeden weiteren Kommentar. Meine Favoriten sind der fette Hard Rock Brocken «Schizophrenia», der den alten Fensterkitt im Schrebergarten-Häuschen zum Zerbröseln bringt und der schleppende Titeltrack, der ultraheavy daher bratzt. Heavy, sprich ohne balladeske Klänge geht es auch aber der zweiten Hälfte des Albums weiter. Dass bei «Ghosts» dann noch Vibes von Saxon durchdringen, geht auf das Konto der Abwechslung und ist wohl auch ein wenig der Herkunft der Band geschuldet. Wer PCATBS mag, muss sich auch «Kings Of The Asylum» (plus «Live In The North») zulegen, keine Frage!
Rockslave