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Mit dem Debüt-Aalbum «Enveloping Absurdity» hauen uns die Fargoer aus North Dakota, U.S.A., namens Aaron Dudgeon (Lead- & Rhythm Guitars, Vocals), Josh Poer (Lead-, Rhythm- & Acoustic Guitars), Christian Alm (Bass) und Vincent Tweten (Drums) heftigsten Death Metal im Stile von Tomb Mold, Incantation, Immolation, Adramelech, Blood Incantation, Demilich, Morgue und Konsorten in die geheiligten Gehörgänge eines jedem von uns, hell yeah!
Seit 2016 existieren Phobophilic in unveränderter Version, was sich selbstredend und -schreiberisch auch auf den Sound positiv niederschlägt. Vor «Enveloping Absurdity» und den darauf enthaltenden acht Songs, releasten die Jungs noch eine EP, zwei Demos und ein Split-Album mit Sedimentum. Ja, kurz parliert, die Herren aus Fargo waren und sind stetig wie emsig am Songwriting dran, ruhelos, viel auch aus den Oldschool-Tagen des Death Metals entnehmend, was diesmal durchaus positiv zu bewerten ist, denn es wird nicht nur in der Vergangenheit geschwelgt, nein, man transponierte diesen Ur-Death Metal in die Neuzeit, in die Ist-Zeit und zwar mit interessantem und klugem Songwriting, welches nun in hörbarer Version namens «Enveloping Absurdity» die Runde auf den Platten- wie CD-Tellern, leider auch als digitale Download Version, welche den Sound echten Vinyls niemals reproduzieren kann und wird, zum Glück.
Denn Oldschool ist auch Vinyl, obschon dieses ja niemals tot war, sondern es wurde sogenannt durch die marode, stupide und idiotische Gesellschaft mundtot gemacht. Doch zum Glück gibt es noch genug Verwegene die wissen, was Sache ist und vor allem, was sich gehört. So, hat sich der Schreiberling mal wieder zu weit im Parterre aus dem Fenster gelehnt oder hat es ihm ins lauwarme Hirn geschissen? Nope, ich stehe dazu, da gibts doch tatsächlich nichts daran zu rütteln, und gut existieren noch genügend Bands, welche dies ebenfalls geschnallt haben. Doch machen wir weiter mit Phobophilic und deren brutalem wie schwerem, ja leicht doomigen Death Metal, etwas Autopsy schimmert da auch noch hervor, der ehrlich rüber kommt, eine satte, ehrliche Mucke. Nebst den obligaten Blast-Attacken im modernen Death Metal, liegen auf «Enveloping Absurdity» auch die speedigen, thrashigen und blackigen Argumente vor, und vor allem die doomigen, schleppenden, sich zäh wie Lava dahin ziehenden Track-Momente.
Dennoch wissen Phobophilic auch melodiöse Aspekte, vor allem in den Lines und den teils recht langsamen, doomigen Soli, so à la Black Sabbath, rein zu pfeifen, was dabei einen sehr eigenen Sound kreieren lässt. Die Produktion ist gut, druckvoll, klar, das Cover-Artwork spricht den Gesamtsound perfekt an. Und ja, nebst der schweren und stark eingestellten Distortion finden sich auch rein cleane, akustische Momente, was wiederum hervorragend zum schwerfälligen wie doomigen Death Metal passt. Kurze Blast-Attacken, gepaart mit schnelleren wie langsameren Double-Bass Drum-Patterns, viel Cymbals- und Toms-Paradiddles sowie eine satte Snare, die stets vorwärts peitscht. Geschrummeltes und leicht blackiges Geriffe, gepaart mit Melodylines, langsamen wie auch etwas heftigeren Soli, sehr melodiös. Der Bass wummert angenehm, leicht angezerrt im wohligen Segment und erhält ab und an auch solodeske Ausflüge, wie auch Walking-Lines. Die Vocals sind tief gehalten, düster, bösartig gegrowlt, doch stets verständlich und zum Gesamtsound hin sehr schwerfällig, ja wütend. Da sind Songs wie «Nauseating Despair», «The Illusion Of Self» oder der Titeltrack Tipps zum Antesten wie Reinziehen. «Enveloping Absurdity» ist somit ein sehr ehrliches, anständiges Debüt, und mal gucken, was da von Phobophilic noch alles kommen mag.
Poldi