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Gewöhnungsbedürftiger Gesang, atmosphärische, teils aber auch knackige Riffs und der eine oder andere Blastbeat. Fokussieren will ich mich aber vor allem auf die Vocals, denn die sind klar das Aushängeschild von PONTE DEL DIAVOLO (auf Deutsch "Brücke des Teufels"), der jungen Band aus Italien.
Die Lyrics sind auf den einen Tracks auf Italienisch, auf den anderen auf Englisch. Elena Camusso, die sich auch Erba del Diavolo nennt, bringt zusammen mit ihrer breiten Palette an Emotionen einen frischen Wind in die Black/Doom Metal Szene. Es wird wohl nicht jedem gefallen, wie theatralisch und wenig verzerrt sie singt. Obwohl eine clean-gesungene Frauen-Stimme im Vordergrund ist, hat dieses Werk wenig mit Symphonic Metal zu tun. Die Vocals können noch so sachte sein, sie können einfach ihren rohen und ungeschliffenen Charakter nicht abschütteln. Auf «Covenant» beweist die Sängerin ihr Spektrum. Die vereinzelten Screams besitzen einen viel gewaltigeren Impakt, da man sich an den eher sanften Ton ihrer Stimme gewöhnt hat.
Der Closer «The Weeping Song» beinhaltet einen Dialog zwischen Erba del Diavolo und einem Mann. Passend zu den Black Metal Riffs bringen die Beiden ihr Leiden zutage. Der instrumentale Teil des Albums sollte man allerdings nicht ausser Acht lassen. Obwohl einige Riffs recycled wirken und sehr ähnlich klingen, findet man auf dieser Platte doch die eine oder andere Perle. «Nocturnal Veil» beginnt eher etwas thrashig, bleibt aber seinen Wurzeln im Doom und Black Metal treu und bietet so eine kreative Abwechslung. Die Musik von Ponte Del Diavolo bringt eindeutig deren Persönlichkeit hervor. Beim ersten Mal hinhören schreckte mich der Gesang noch ab, doch im Verlauf von «Fire Blades From The Tomb» ist er mir allerdings ans Herz gewachsen, und übrig bleibt nur ein grosses Lob an die Band, diesen Schritt gewagt zu haben.
Erik N.