Swiss Hard Rock and Heavy Metal Magazine since 1999
You can reach us via email or phone.
+41 (0) 79 638-1021
Metal Factory since 1999
Die deutsche Heavy Metal Institution Powerwolf veröffentlicht ihr zweites Album «Lupus Dei» zum 15. Geburtstag mit neuem Cover-Artwork und sechs zusätzlichen Demo-Versionen. Bewusst wurden die Original-Lieder dabei in der ursprünglichen Klangversion belassen. Gut so, denn dessen Qualität war schon 2007 hervorragend.
Für mich bietet diese neue Version nun einfach mal wieder die Gelegenheit, in meine eigene musikalische Vergangenheit einzutauchen und eine Ungerechtigkeit zu korrigieren. In der Rückschau muss ich nämlich eingestehen, dass «Lupus Dei» neben den bisher in dieser Genialität nie mehr von Powerwolf erreichten Debüt-Album («Return In Bloodred», 2005) und dem Drittwerk «Bible Of The Beast» von 2009 ein Schattendasein fristete. Zu unrecht, wie ich heute feststelle. Denn war der Erstling noch geprägt von der Suche nach Identität, definierten Powerwolf diese mit dem Zweitwerk. Und es sind Hits, Hits und Hits zu hören, die ich damals Live frenetisch mitfeierte.
Beispiele? «We Take It From The Living», «Prayer In The Dark», das düstere und doch poppig-metallische «Saturday Satan», «In Blood We Trust», das schwermütige, fast doomige «When The Moon Shines Red» oder «Tiger Of Sabrod». Nach «Bible Of The Beast» kaufte ich bis heute deren Alben, gönn(t)e ihnen den grossen Erfolg von Herzen, stelle die Werke aber häufig schon bald wieder als Regalschmuck weg, weil mich die neuere Powerwolf Musik nicht mehr so packt. Aber eben: «Lupus Dei» zeichnet einen Beginn, den auch neuere Fans unbedingt entdecken sollten.
Nur schade, dass dieses Album auf der aktuellen Tour regulär mit keinem einzigen Lied berücksichtigt wird. Wieso man dann zum 15. Geburtstag diese Version raus haut, bleibt deshalb schleierhaft. Positiv zu werten ist neben dem Album an sich das neue Cover-Artwork, das die ursprüngliche Version respektvoll aufgreift. Und wer möchte, darf noch sechs Lieder in der Demo-Version mit den Originalen vergleichen. Ich bin dafür aber wohl die falsche Person, weil ich ausser der schlechteren Soundqualität keine grossen Unterschiede bemerke. Aber: Wer das Album noch nicht hat, kriegt mit dieser Version jetzt den Anstoss, das bisherige Versäumnis weg zu räumen.
Roger W.