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Nun, die Tasmanier, aus West Hobart abstammend und zu Australien gehörende Einwohner, nebst dem tasmanischen Teufel, obschon da Psycroptic einer weitaus böseren, deftigeren und abartigeren Gattung angehören und dies seit Anno 1999, sind diese des im technisch-deathigen Metal beheimatete Musiker.
So freut es uns Metaller:innen doch sehr, diese Soundorgie namens «Divine Council» uns wohl behütet böse reinpfeifen zu dürfen, als auch zu können, denn der Zugang zu «Divine Council» ist und wird nicht allen gewährt, und das ist gut so. Och, Schreiberling, lehnst Du Dich wieder mal zu sehr aus dem Fenster? Äh, welches Fenster denn? Na, Hochmut kommt vor dem Fall? Welcher der vier Fälle denn? Und übrigens, das Ganze hat aber auch rein gar nix mit Hochmut oder sonstigem Schwachsinn zu tun. Well, Psycroptic, das sind Jason Peppiatt (Vocals), Jason Keyser (Vocals, Recording only), Joe Haley (Guitar), Todd Stern (Bass) und Dave Haley (Drums). Aufgenommen wurde «Divine Council» in den U.S.A. und an verschiedenen Orten in Australien selbst, und zwar wurden die Drums im Anubis Studios von Chris Thelemco, der Tieftöner im Cave Bound Studio von Justin Spaeth und die Gitarren, Vocals, Synths wurden in den bandeigenen Crawlspace Studios von Joe Haley aufgenommen, danach gemischt und gemastert.
Das Cover-Artwork stammt aus der Feder von Eliran Kantor. Auf «Divine Council» kommen neun Songs zu liegen, was dies zu Psycroptics achtem full-lenght Studio-Werk wie ein Phoenix aus der Asche empor steigen lässt. So, und was wird denn nun genau auf dieser Scheibe gezockt? Well, da hat man sich dem technischen Death Metal verschrieben, welcher jedoch auf noch experimentellere Ausflüge beinhaltet, also breiter gefächerter und weiter entwickelter technischer Death Metal à la Decrepit Birth, Decapitated, Ouroboros, Origin, A Million Dead Birds Laughing, Gorod, Anata und weiteren Glaubensbrüdern und Schwestern. Die Gitarren: Da wird geshredderd und gemathed, gedeathed und getechneled, mal experimentierfreudiger, mal verspielter, immer mit herrlichen, miteingebauten wie fliessenden Breaks, melodiöse Läufe, soliert wird auch mehr, was dem Gesamtsound sehr gut bekommt, denn es bringt so eine gewisse Leichtigkeit in das Ganze hinein.
Die Drums: Geblasted, gegrindcored, gedoublebasseled, straight, auch mit einer speedigen wie leicht thrashigen Note versehen, eine satte, treibende Galeeren-Snare, mit Cymbals- und Toms-Attacken par excellence, leicht progressiv-technische Paradiddles, und auch hier wiederum mit fliessenden Breaks. Der Bass: Gewummert, mit Walking-Lines in einer Parallelwelt untermalend, dann wiederum sehr autark und solodesk sowie damit mitgefrickelt, dann wiederum sehr bodenständig rhythmisiert, den neun Tracks treu ergeben und vom hervorragenden wie genialen Songwriting beseelt. Die Vocals: Screamend, im verständlichen Guttural, bösartig gegrowled, geshoutet, tiefgründig gewühlt, sattes Stimmvolumen, gar beinahe unglücksmässig Clea-Vocals, melodiös, was aber hervorragend passt, eben experimentierfreudig, und dies besorgt auch den Stimmbändern eine gewisse Leichtigkeit. Starke, druckvolle, klare, messerscharfe Produktion und das perfekt dazu passende Cover-Artwork.
Ja, «Divine Council» ist meisterhaft gelungen, das neue Überwerk von Psycroptic, und übrigens gehört alles in die Kategorie absolut groovender Gassenhauer, selbst in den Blast-Attacken hallen dem/der geneigten Zuhörer/in wohlklingende Melodien entgegen. Somit ist die Chose komplett antestbar und wohlweislich der reifste, perfekteste wie bisher beste Release der Truppe aus Down Under ever!
Poldi