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Das anonyme, maskierte Musik-Kollektiv RAGE BEHIND startet in seiner neuesten Veröffentlichung «Eminence Or Disgrace» einen unversöhnlichen Angriff auf die Gesellschaft und ihre Übel.
Die frische Platte ist ein Ansturm leidenschaftlicher und gerechter Wut – geliefert auf eine Weise, die lyrisch unmissverständlich und im Klang unauslöschbar ist. Ihr Sound ist eine Mischung aus Groove Metal mit Thrash-Einflüssen, der in seiner Wildheit weit vorne mitmischt. Schon der Opener gibt ordentlich den Ton an. Dröhnende, entfesselte Gitarren laufen unter der leidenschaftlichen Härte ihres namenlosen Sängers Amok und fordern die Zuhörer auf, sich niemals den Kräften zu ergeben, die sie festhalten wollen. Die kraftvollen, selbstbewussten Vocals werden durch das Riffing der Gitarren und das Kriegs-Getrommel untermauert. Es folgen pulsierende Rhythmen, durchdrungen von technischem Können und rechtschaffener, schürender Wut. Die zwölf Tracks sind ausufernd, unkontrolliert, verfallen in undurchdringlichen Breakdowns oder kreischenden, sich windenden Gitarren-Solos auf eine Art und Weise, die trotzdem durchweg organisch wirkt. Die Songs sind einzelne Bomben, die nur darauf warten, mit dem Funken der geselligen Wut seines Zuhörers hochzugehen.
«Eminence Or Disgrace» erzeugt ein Gefühl musikalischer Unvorhersehbarkeit. Das Material stellt sicher, dass es nie eine Pause gibt, nie eine Atempause, während sie gleichzeitig triumphal eine gekonnte Bandbreite an Thrash-Techniken zeigen, die ihre Fans mittlerweile erwarten. Die interessanten, kreativen Richtungen von Rage Behind sind auf «Eminence Or Disgrace» besonders frei gehalten. Eine grosse Bandbreite, viele Überzeugungen und reichlich Finesse treffen auf diesem Schlachtfeld eines Longplayers aufeinander. Opernhafter Frauen-Gesang wird mit Growls überlagert und melancholische, teils leer klingende Gitarren-Sequenzen werden eingeflochten, um einen Ton der Unwirklichkeit zu erzeugen. Der Grundsatz, der diese Platte allerdings antreibt, ist der widerhallende, raue Gesang mit druckvollen Gitarren-Klängen durchsetzt und durch den allgegenwärtigen Herzschlag des Albums – die Drums – zusammen gehalten wird. «Eminence Or Disgrace» ist eine Agenda voller Thrash und Wut.
Oliver H.